Barock - Schamberger Siegfried, Schütz Wolfgang
 

Publikationen

Barock

zwischen Inn und Salzach

Autor Schamberger SiegfriedSchütz Wolfgang
Verlag Pannonia Verlag
Reihe Pannonia
Seiten 48
Suchbegriff Barock
Buchart Broschüre
ISBN 3789700193
Erschienen1981

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Im Rupertiwinkel brachte das 17. Jahrhundert zwei Künstlerpersönlichkeiten hervor, die ein umfangreiches und vielseitiges Lebenswerk hinterließen und die zu den ausgeprägtesten Vertretern der Barockkunst gezählt werden: den Bildhauer Permoser und den Maler Rottmayr. In Laufen an der Salzach wurde Johann Michael Rottmayr 1654 als Sohn des Stiftsorganisten Friedrich Rottmayr geboren. Die Mutter war eine vielbeschäftigte Faßmalerin. Nach unwesentlichen Lehrjahren in Salzburg trat der Zwanzigjährige in die Werkstatt des Malers Carl Loth in Venedig ein. Lassen die ersten Werke nach der Rückkehr 1688 durch ihr toniges Helldunkel noch einen starken Einfluß des Lehrers erkennen, so ist bereits in den neunziger Jahren eine entscheidende Fortentwicklung zu beobachten. Nach der Begegnung mit der flämischen Barockmalerei wurde die Palette heller und farbiger, Massen von warmem Gelb und Orange, kühlem Blau und Rosa sind die wesentlichen Träger des Bildbaues; das Helldunkel und die Modulierungen dienen dazu, die Farben zu äußerster Leuchtkraft zu bringen. Als berühmter Tafelmaler verließ Rottmayr 1696 Salzburg, um sich in Wien der Freskenmalerei zuzuwenden. Sein Erfolg war von epochaler Bedeutung: Wie in Bayern Cosmas Da-mian Asam, errang Rottmayr in Wien den führenden Rang vor den bis dahin in Österreich maßgebenden italienischen Meistern. Die bedeutenden Barockarchitekten Fischer von Erlach, Hildebrandt und Prandtauer schätzten ihn als Mitarbeiter. Bis zuletzt von unerhörter Schaffenskraft erfüllt, starb Rottmayr 1730 in Wien. Neben den Werken in Salzburg und Michaelbeuern hinterließ Rottmayr in seiner engeren Heimat eine Anzahl von Altarbildern: Abtsdorf (nach 1689), Tittmoning Schloßkapelle (1697), Raitenhaslach (1697). Vom Stil der Spätzeit zeugen drei Bilder in der Laufener Wallfahrtskirche Maria Bühel (1721). Für das Grab der Eltern bei der Laufener Stiftskirche malte Rottmayr ein Lünettenbild, das fromme Heiterkeit ausstrahlt. In seinem Rupertus-bild des Schifferaltars ist das Salzachtal, von Laufen gegen Dürrnberg und Hohen Göll gesehen, eingewoben: Ein erlesener Lobpreis der Heimat, die er gesegnet sieht.

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