Autor | Dr. Karl Pörnbacher |
Verlag | Katholische Pfarramt Altenstadt |
Seiten | 15 |
Buchart | Broschüre |
Erschienen | 1980 |
Manche Titel sind vergriffen oder bei genialokal nicht gelistet. Wenden Sie sich ggfls. an Ihre Buchhandlung oder den Verlag. Ältere Titel finden Sie oft unter www.zvab.com (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher) und natürlich in den öffentlichen Bibliotheken. Viel Spaß beim Lesen!
Altenstadt, das ehemalige Schongau, liegt an der noch heute teilweise erhaltenen und als Wirtschaftsweg benützten Römerstraße Via Claudia Augusta (vgl. Gedenkstein am östl. Ortseingang) von Burghöfe bei Donauwörth über Augsburg, Epfach (Kreuzung mit der Römerstraße Salzburg—Kempten), Füssen, Fernpaß, Reschenpaß und Bozen nach Verena. Grabfunde aus dem 4. Jh. lassen eine befestigte Höhensiedlung auf dem Burglachberg und eine zivile Niederlassung erschließen. Der Nachweis einer christlichen Kirche im 4./5. Jh. in diesem Gebiet war bisher nicht möglich. Sicher ist jedoch, daß an der Stelle der ehemaligen romanischen St. Lorenzkirche am Fuß des Burglachberges ein kleinerer Kirchenbau gestanden hat. St. Lorenz wurde etwa um die Mitte des 12. Jh. errichtet und 1811 zu einem Bauernhaus umgebaut. Der stattliche Tuffquaderbau läßt die einschiffige Anlage mit Apsis heute noch erkennen.
Zur Zeit der Frankenherrschaft gab es in Alt-Schongau wohl einen fränkischen Reichshof, der sich jedoch noch nicht einwandfrei lokalisieren ließ. Dazu gehörte eine Missionskirche, die im 8. Jh. als Holzbau errichtet wurde und als Reichshofkirche diente. Unter dem Schutz der Herren von Alt-Schongau (— Schönachgau), Ministerialen der Weifen, die 1055 mit dem Lechrain belehnt wurden, gewann der Ort, der zwischen 1070 und 1080 erstmals urkundlich erwähnt wird („Scongoe"), als Raststation für Heeresabteilungen und als Stapel- und Umschlagplatz für Warenzüge von Augsburg zum Brennerpaß Bedeutung und gelangte zu erheblichem Wohlstand.