Autor | Kerler Richard |
Verlag | Bertelsmann |
Seiten | 127 |
Erschienen | 1972 |
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Ferienziel München
König Ludwig I. wollte aus München eine Stadt machen, die »Teutschland so zur Ehre gereichen soll, daß keiner Teutschland kennt, wenn er nicht auch München gesehen habe«. Fürwahr, es ist ihm gelungen. Der Monarch ließ ganze Straßenzüge niederreißen, um ihnen sein Gepräge zu geben. Trotzdem ist nirgends Uniformität zu spüren. Zugegeben: Einiges geriet gar sehr bombastisch, anderes wieder zu verspielt. Auf Schritt und Tritt begegnet dem Besucher jedoch Eigenständiges. Tage, ja Wochen müßte man verbringen, um alle Sehenswürdigkeiten Münchens kennenzulernen. Doch tröstet vielleicht der Gedanke, daß auch die Menschen, die hier wohnen, in einem ganzen Leben nicht alle Facetten ihrer Stadt kennenlernen.
Magisches geht von der Stadt an der Isar aus. Einem Sog gleich zieht sie Jahr für Jahr Millionen von Besuchern an. Tausende kommen nur, um sich umzusehen, und beschließen schon nach wenigen Tagen, ein Leben lang unter den eigenwilligen Kuppeln der Frauenkirche zu verbringen. Die Stadtväter brüten jedes Jahr von neuem über einem Münchner Kardinalproblem - genannt: »Zustrom«. Das Problem »Wohin mit den begeisterten Dauerurlaubern?« läßt sich auch mit hektischem Städtebau kaum bewältigen. Man müßte den Grund des Zustroms ausmerzen. Daß dies nicht geschieht, dafür garantieren die Münchner.