Oskar Maria Graf wurde 1894 als siebtes von acht Kindern einer Bauerntochter und eines Bäckers in Berg am Starnberger See geboren. Mit siebzehn lief er von zuhause fort, schlug sich in München als Gelegenheitsarbeiter durch und fand Anschluss an die Schwabinger Bohèmekreise. 1918/19 erlebte er die Münchner Revolution und Räterepublik. In den Zwanziger Jahren gelang ihm mit seinem Bekenntnisbuch »Wir sind Gefangene« der literarische Durchbruch. 1933 emigrierte er nach Wien, wo er seinen berühmten Protest »Verbrennt mich!« gegen Nazi-Deutschland veröffentlichte. Ab 1934 lebte Graf im tschechischen Brünn und ab 1938 in New York, wo er 1967 starb. Zu seinen berühmtesten Werken gehören die im Exil entstandenen Romane »Das Leben meiner Mutter«, »Der Abgrund« und »Unruhe um einen Friedfertigen«.
Hannes S. Macher, 1943 in München geboren, ist Studiendirektor a.D.
und Publizist. Von 1973 bis 2008 war er Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Ethik in München. 1985 war er Mitbegründer der “Literatur in Bayern” und ist nun seit 30 Jahren Mitglied im Redaktionsbeirat der Zeitschrift. Für einige Zeitungen verfasst er seit vier Jahrzehnten Münchner Kulturberichte und ist als Rezensent hauptsächlich von Bavarica-Novitäten für den BR und Fachzeitschriften tätig. Autorenporträts sind von ihm u.a. im “Handbuch der Literatur in Bayern” (Regensburg 1987), im “Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur” (München 1997) und in “Autoren und Autorinnen in Bayern” (Dachau 2004) ebenso enthalten wie Beiträge zur bayerischen Geschichte in Zeitschriften und Sammelbänden (u.a. in “Die Chronik Bayerns”).