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Jüdische Geschichte in Bayern wird in diesem Werk erstmals in ihren vielfältigen Facetten thematisiert. Auf den ersten Blick erscheint diese Geschichte eingespannt zwischen zwei Ereignissen der Verfolgung: dem Pogrom von 1096 im Zusammenhang mit dem 1. Kreuzzug und der Shoa in der Zeit des NS-Terrors – zwischen denen sie in einem Wechsel von Ansiedlung und Ausweisung, von Duldung und Dämonisierung pendelte. Dabei durchliefen die Gemeinden zunächst über Jahrhunderte in den Regionen Frankens, Schwabens und Altbayerns sehr unterschiedliche Wege, ehe sie mit dem Übergang zum modernen Bayern am Beginn des 19. Jahrhunderts eine gemeinsame Entwicklung erlebten. Doch nicht nur Verfolgung, Rechtlosigkeit und Diskriminierung prägten jüdisches Leben, sondern auch wirtschaftliche Kooperation, gesellschaftliche Begegnung und geistige Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt.
Vorwort
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einführung: Was heißt Jüdische Geschichte in Bayern*?
- Die Pogrome der Kreuzzüge: Regensburg und Würzburg
- Frühe Siedlungsgeschichte bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts
- Jüdische Gemeindebildung in der christlichen Umwelt
- Kredit und Handel: wirtschaftliche Aspekte
- Könige, Bischöfe, Fürsten, Städte und der Judenschutz
- Antijüdische Stereotype und ihre Wirkungen
- Die Pest-Pogrome 1348-1350 als Wendepunkt
- Wiederansiedlung unter territorialen Vorzeichen
- Herrschaftliche Interessen: Verschiebungen und Pervertierungen des Judenschutzes
- Jüdisches Leben im Spätmittelalter
- Die Ausweisungen des 15. und beginnenden 16. Jahrhundert
Zwischenbilanz 1: Strukturwandel als Herausforderung
- Reformation und Gegenreformation: die Festschreibung der Koordinaten
- Zwischen Ausweisung und Konsolidierung; die .Atomisierung* der Niederlassungen im 16. Jahrhundert —208
- Innerjüdische Antworten auf die Bedingungen ländlicher Existenz
- Reich, Territorien, Reichsritterschaften: Aspekte des Judenschutzes auf drei Ebenen
- Peuplierung und Siedlungsverdichtung im 17./18. Jahrhundert
- Hofjuden, Landjuden, Betteljuden: die Partizipation an der Wirtschaft und die Differenzierung der jüdischen Gesellschaft
- Von der Autonomie der Gemeinde zum territorialen Verband
- ,Stadtjuden* und,Dorfjuden*: Lebensformen in den Ortsgemeinden
- Im Spannungsfeld von volkstümlicher Orthodoxie und Haskala
Zwischenbilanz 2: Pragmatismus oder Aufklärung?
- Neue Koordinaten im modernen bayerischen Staat
- Der mühsame Weg der Emanzipation
- Die jüdischen Gemeinden zwischen Staat, Tradition und Reform
- Wirtschaftlicher Wandel und Urbanisierung
- Integration und Akkulturation: Wege in die bürgerliche Gesellschaft
- Akzeptanz und neuer Antisemitismus im Kaiserreich
- Entfremdung und Rückbesinnung in der Weimarer Republik
- Ausgrenzung und Verfolgung im NS-System
- Stufen der Entrechtung auf dem Weg zur Schoa
Zwischenbilanz 3: Entwicklungslinien in der Moderne
- Neubeginn und Ausblick
Nachwort
Bibliographie
Index