Autor | Gärtner Dieter |
Verlag | Schrenk |
Seiten | 144 |
Gattung | Erzählung(en) |
Themenbereich | Historisches |
Epoche | Mittelalter |
Ort | Bamberg |
Regierungsbezirk | Oberfranken |
Suchbegriff | Medizin, Hexen |
Buchart | Taschenbuch |
ISBN | EAN | 3924270260 | 9783924270261 |
Erschienen | November 2018 (Röttenbach) |
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Mit der spannenden Geschichte über das Leben zweier Brüder in der Zeit des ausklingenden Mittelalters entführe ich den Leser in das oberfränkische Bamberg und seine umliegenden Ortschaften. Die Zeitreise beginnt am Obermain in dem kleinen Städtchen Hallstadt, das eine deutlich ältere Geschichte aufweist als die flussabwärts vorgelagerte Domstadt. Das Mittelalter war geprägt von schwierigsten Lebensbedingungen, Hunger, sozialer Unge-rechtigkeit und einer weitgehend hilflosen Medizin, die gegen die oft tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten und Seuchen einen aussichtslosen Kampf führte. Wir tauchen ein in eine Welt, die uns heute fast unvorstellbar erscheint und wegen ihrer grausamen Umstände auch gerne als die dunkelste Epoche unserer Geschichte bezeichnet wird. Und dennoch war ein Überwinden der alltäglichen Widrigkeiten und damit ein Überleben möglich. Mit der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg um 1450 wurde allmählich auch liberales Gedankengut verbreitet und schürte zum Anfang des 16. Jahrhunderts den sozialen Unmut, was letztlich zu den süddeutschen Bauernkriegen führte. Das brutale Niederschlagen dieser Aufstände durch die Truppen der adligen Grundherren war an Grausamkeit nicht zu überbieten. Die Rachefeldzüge der bischöflichen Soldaten, besonders in Würzburg, wurden ebenso brutal wie gnadenlos geführt.
Fragen der ärztlichen Ethik und die Verarbeitung menschlichen Fehlverhaltens sind mir ein besonderes Anliegen und ziehen sich wie ein roter Faden durch den gesamten Text.
In einigen Fällen waren zeitliche Verschiebungen von Geschichtsdaten erforderlich, um den Gesamtkontext zu wahren. So fanden zum Beispiel die Bamberger Hexenprozesse nicht 1546 statt, sondern vorwiegend von 1616 bis 1632; gleichwohl hatte es auch vorher vereinzelt Hexenprozesse gegeben. Der botanische Garten in Padua wurde nicht im Jahre 1526 angelegt, sonders erst 1545. Der Leibarzt des Bamberger Bischofs wirkte erst ab 1539 und nicht schon 1520. Den ersten Stadtarzt in Bamberg hatten die Ratsherren erst im Jahre 1625 eingestellt (Dr. Paulus Braun). Dennoch entsprechen die Ereignisse um die fiktive Person des Dr. Georg Hortulanus fast alle historischen Tatsachen in der Übergangszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Die erwähnten Schauplätze der Geschichte können noch heute besichtigt werden.