Johann Christian Reinhart (1761-1847) - Eine Dokumentation in Bild und Wort - Pix, Manfred
 

Publikationen

Johann Christian Reinhart (1761-1847) - Eine Dokumentation in Bild und Wort

Band 6, Teilband 1: Die letzten Lebensjahre des zum Denkmal seiner selbst gewordenen Nestors der Deutsch-Römer (1845-1847)

Autor PixManfred
Verlag Verlag Ph.C.W. Schmidt
Reihe Johann Christian Reinhart, Eine Dokumentation in Bild und Wort (Nr. 6)
Seiten 416
Gattung Biographisches
Themenbereich Kunst
Epoche 1800–1900
Personen Reinhart, Johann Christian
Ort München
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Monografie, Zeichnungen, Künstler, Skizzen
Buchart Hardcover
ISBN | EAN 3877074103 | 9783877074107
ErschienenDezember 2021 (Neustadt/Aisch)
Buch3877074111-3 19.90 €

49,90 € Bestellen im Buchhandel

Manche Titel sind vergriffen oder bei genialokal nicht gelistet. Wenden Sie sich ggfls. an Ihre Buchhandlung oder den Verlag. Ältere Titel finden Sie oft unter www.zvab.com (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher) und natürlich in den öffentlichen Bibliotheken. Viel Spaß beim Lesen!

Im vorletzten Jahr seines Lebensabends vollendet Johann Christian Reinhart das von seinem verehrten Gönner König Ludwig I. von Bayern bei ihm im Atelier 1844 gesehene und bestellte unfertige Gemälde Die Erfindung des korinthischen Kapitells durch Kallimachos. Sein letztes in Öl gemalte Werk fußt auf der bildhaft ausgeführten Zeichnung von 1812, die Reinhart noch im gleichen Jahr begann für ein von König -Maximilian I. Joseph von Bayern bestelltes Gemälde auf die großformatige Leinwand zu übertragen. Es war 1813 unter- und teilweise übermalt, wurde aber trotz Zahlung eines Vorschusses nicht vollendet. 1837 schreibt er an Georg von Dillis in München: Was meinen Sie, wenn ich das für den hochseeligen König angefangene und so lange leider bei Seite gesetzte Bild wieder aufnähme, oder an dessen Stelle etwas Anderes machte? Erstlich habe ich es zu gross angefangen und zweitens habe ich zuviel darauf gemacht, so dass ich später, da mir die Composition nicht mehr gefiel, die Lust daran verloren und es so bei Seite gesetzt habe. Das Malen geht ihm jetzt wesentlich langsamer von der Hand. Seine zweite Leidenschaft, die Jagd, hat er schon vor einiger Zeit wegen mangelnder Beweglichkeit aufgegeben. Umso intensiver setzt er sich mit den gesellschaftlichen Zeitfragen auseinander und greift dabei eine dritte Lieblingsneigung seiner jungen Jahre mit Friedrich Schiller wieder auf: die Dichtung als Ausdruck seiner Gesinnung. Zwei Ereignisse bestimmen sein Leben im letzten Jahr. Erstens die Wahl von Giovanni Maria Graf Mastai-Ferretti am 16. Juni1846 nach nur zweitägigem Konklave im vierten Wahlgang zum Papst und dessen Krönung am 21. Juni als Pius IX. Der entschiedene Protestant stimmt in den allgemeinen Enthusiasmus, mit dem die Römer den neuen Souverän des Kirchenstaats begrüßten, ein, bringt am Abend mit seinen Freunden bei einem Glas Wein einen Toast auf den Hoffnungsträger aus, schenkt ihm als erstem der sechs Päpste, die er bislang erlebt hat, seine ganze Protektion und besingt ihn mit einem Gedicht. Zum Zweiten die erneute Ankunft von Heinrich Wilhelm Stieglitz in Rom. Reinhart erhält in dem 40 Jahre jüngeren Schriftsteller und Dichter einen geliebten zweiten Sohn, dem er in vielen Stunden sein Herz öffnet, aus seinem langen Leben erzählt und seinen literarischen Nachlass überlässt. Das noch in Rom begonnene Lebensbild Reinharts kann er jedoch nicht vollenden. Er stirbt am 23. August 1849 an der Cholera in Venedig, wohin er Ende August 1847 zurückgekehrt ist. Am Vortag des letzten Cervara- Fests am 29. April 1847 befällt Reinhart ein Brustkrampf. Er leidet in der Folgezeit an asthmatischen Beklemmungen. Ein Aderlass bringt keine Befreiung, hat vielmehr eine Herzwassersucht zur Folge, die in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni eine halbe Stunde nach Mitternacht zu seinem plötzlichen Tod führt. Den feierlichen Leichenzug am Morgen des 11. Juni zu dem neuen protestantischen Friedhof am Monte Testaccio nahe der Cestius-Pyramide bilden 45 Wagen und viele andere Freunde des Verstorbenen. Am Abend versammeln sich die in Rom lebenden deutschen Künstler zu einer würdigen Totenfeier in den Hallen des Deutschen Künstlervereins. Am Ende beschließen sie ihm einen Denkstein zu setzen und wählen zu diesem Zweck ein Komitee. Mit der Errichtung des Denkmals im September 1852 endet die Dokumentation. In einem umfangreichen Anhang werden das vor wenigen Jahren in einer bayerischen Fernsehsendung aufgetauchte Skizzenbuch Reinharts, das die Jahre 1823 bis umfasst, und die Nachträge zu den Bildern und Dokumenten der Bände 1 bis 5 vorgestellt. Ein Quellen- und Literaturverzeichnis erschließt die abgekürzten Zitate. Den Abschluss bildet ein Personenregister in Teilband 2.

Das könnte Sie auch interessieren

litera bavarica ist eine Unternehmung der Histonauten und der Edition Luftschiffer (ein Imprint der edition tingeltangel)
in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


© 2020 Gerhard Willhalm, inc. All rights reserved.