St. Kajetan, Theatinerkirche - Kaiser Alfred
 

Publikationen

St. Kajetan, Theatinerkirche

Autor Kaiser Alfred
Verlag Schnell & Steiner
Seiten 15
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Theatinerkirche, St. Kajetan
Buchart Broschüre
ISBN 3795440238
Erschienen2007

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Die Gründungs- und Baugeschichte

Die Münchner Theatinerkirche, an der seit 1954 Dominikaner wirken, verdankt ihre Entstehung der Einlösung eines Gelübdes des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria (1636-1679) und seiner Gemahlin Henriette Adelaide von Savoyen (1636-1676) anläßlich der Geburt des Erbprinzen Max Emanuel am 11. 7. 1662. Als Architekt konnte Agostino Barelli (1627-1687) aus Bologna gewonnen werden, der sich S. Andrea della Valle in Rom als Vorbild nahm. Als Bauleiter fungierte der baukundige Theatinerpater Antonio Spinelli, was zu manchen Streitigkeiten geführt hat. Die Grundsteinlegung fand am 29. 4. 1663 durch den Kurfürsten höchstpersönlich statt. 1672 war das Langhaus eingewölbt, so daß Carlo Brentano Moretti die Stuckarbeiten in Angriff nehmen konnte. 1674 begannen die Arbeiten an der Kuppel Gleichzeitig übernahm Enrico Zuccalli (1642-1724) die Bauleitung, nachdem Barelli den Rohbau fast fertiggestellt und wegen Streitigkeiten mit Spinelli München endgülltig verlassen hatte. Besonders bemerkenswert ist die Weihe der noch unvollendeten Kirche - es fehlte vor allem noch die Kuppel - anläßlich des 13. Geburtstags des Erbprinzen am 11. 7. 1675 durch den Freisinger Weihbischof Johann Kaspar Kühner (t 1685) zusammen mit sechs weiteren Prälaten. Zuccalli lieferte 1676-1678 neue Entwürfe für Kuppel und Fassade, nachdem Spinelli ausgeschaltet worden war. Die Anlage der Fürstengruft wurde 1679 begonnen. Giovanni Nicolö Perti (nachweisbar 1685-1718) hat 1685-1688 die Stuckdekoration vollendet. Mit der Fertigstellung der beiden Türme 1690 war der Bau vorläufig abgeschlossen. Es fehlte noch die heutige Fassade, die erst 1765-1768 im Auftrag des Kurfürsten Max III. Joseph (1727-1777) nach den Plänen von Francois Cuvillies (1731-1777) dazugebaut wurde. Nach dem Tod König Max II. 1864 fügte Eduard von Riedel an die nordwestliche Langhauskapelle ein Mausoleum an. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche viermal von den Bomben der Alliierten getroffen. Das Hochaltarbild von Antonio Zanchi verbrannte, ebenso die Mensa mit dem Tabernakel. Von den vier Evangelisten an den Chorschranken blieben nur Markus und Johannes erhalten. Auch der Altar zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis in der letzten Kapelle der Südseite wurde vernichtet. Der geglückte Wiederaufbau nahm fast zehn Jahre in Anspruch, so daß das Gotteshaus erst am 21. 8. 1955 in seiner vollen Ausdehnung wieder genutzt werden konnte.

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