Autor | Neu Wilhelm |
Verlag | Schnell & Steiner |
Ort | Raisting |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | St. Remigius |
Buchart | Broschüre |
Erschienen | 1979 |
Ortsgeschichte. Raisting - heute bekannt als Standort der Erdefunkstelle der Deutschen Bundespost — gilt als die Nachfolgesiedlung des römischen „URUSA" am Schnittpunkt der Römerstraßße Kempten-Salzburg und Augsburg—Brenner. Eine wesentlich frühere Besiedlung bezeugen Hockergräber der Frühbronzezeit (1800-1550 v. Chr.), die 1964/65 südlich des Dorfes entdeckt wurden.
Der Ort ist schon verhältnismäßig früh, nämlich 776 zum ersten Mal, urkundlich erwähnt, als der Edelfreie Isanhart aus dem Geschlecht der Huosi die Hälfte seiner Güter in „Reistingun" an das Kloster Schlehdorf übergab. Im Mittelalter ist ein Ortsadel nachgewiesen, der seinen Sitz auf dem heutigen „Schloberg" (1,5km westlich, oberhalb der Straße nach Unterstillem) hatte. Seit 1258 gehörte Raisting — später Hofmarksort — zum Gebiet des Landgerichts Landsberg; im Mittelalter hatten die Herren von Seefeld die niedere Gerichtsbarkeit im Ort, die dann 1643 durch Verkauf an das Kloster Dießen überging. Die benachbarten Klöster Wesso-brunn und Dießen waren überhaupt bis zur Säkularisation die mächtigsten Grundherren im Dorf: Ihnen gehörten allein sämtliche großen und mittleren Höfe, während sich der restliche grundherrschaftliche Besitz auf Gemeinde, Pfarrkirche und drei weltliche Herrschaften verteilte. - Nach der Klosteraufhebung 1803 wurde Raisting mit Sölb zur Landgemeinde (1818) und kam 1881 zum Bezirksamt Weilheim (seit 1972 Landkreis Weilheim-Schongau).