Autor | Johannes Zeschick |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 23 |
Regierungsbezirk | Niederbayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 379544747X |
Erschienen | 1982 |
Eine Frucht der Kirchenreform Papst Gregors VII. waren die Chorherrenstifte. Als Zentren der Seelsorge auf dem flachen Land und zur Pflege der Liturgie entstanden sie zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Altbayern und österreich in erstaunlicher Zahl, zumal im Voralpenraum. In diese Zeit fällt auch die Stiftung des Klosters Rohr. Der Edle Adalbert von Rohr aus der Familie der Abensberger Babonen schenkte nach kinderloser Ehe sein Besitztum an den Regensburger Bischof, damit in Rohr ein Kloster für Augustinerchorherren gegründet würde (1133). Damals entstand eine romanische Basilika mit einem massigen freistehenden Turm. Unter den Gründungen der Diözese Regensburg trug die zu Rohr zweifelsohne die schönste Frucht, wenn sie auch von den Höhen und Tiefen jeder geschichtlichen Entwicklung nicht verschont geblieben ist. 1438 wurde dem Konvent ein Chorherr aus Indersdorf (vgl. Kunstführer Nr. 242) als Propst aufgezwungen - zu seinem Segen. Petrus Fries (1438-1455) und seine Nachfolger Johannes Peininger (1455-1493) und Wolfgang Haimstöckl (1493-1509) führten das Stift im Geist der Raudnitz-lndersdorfer Reform durch eine lange Blütezeit. Frömmigkeit und Gelehrsamkeit zeichneten die Chorherren aus. Rohr wurde nach Indersdorf das zweite Strahlungszentrum der Raudnitz-lndersdorfer Reform für Altbayern und Schwaben.