Die Rumplhanni - Christ Lena
 

Publikationen

Die Rumplhanni

Autor Christ Lena
Verlag LOhrBär-Verlag
Gattung Historischer Roman
Epoche 1900–1945
Buchart Broschüre
ISBN | EAN 3939529133 | 9783939529132
ErschienenNovember 2014 (Regensburg)
Buch3866156383-0 0.00 €

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Johanna Rumpl, die "Rumplhanni", verdingt sich als Magd beim Hauserbauern zu Öd bei Aibling. Selbst Bäuerin zu werden, ist ihr Traum - was für ein uneheliches Kind niederer Herkunft nicht einfach ist: "A Barasolflickersbankert, a windiger Deanstbot, a oaschichtiger!" nennt sie der Staudenschneidergirgl. Der einzige Weg zum eigenen Hof scheint über ein Kind mit dem Simmerl zu gehen, dem Sohn des Hauserbauern. 

Fast ist es so weit, da muss der Simmerl in den Krieg. Dass es ein Weltkrieg werden wird, weiß anfangs, im August 1914, noch niemand. Aber dass der Bauernsohn vielleicht nicht mehr zurückkehren könnte, dessen ist sich die Hanni bewusst. Und was dann? Sie gibt vor, schwanger zu sein und hofft, dass, bis der Schwindel auffliegt, ihr der Bauer den Hof schon überschrieben haben wird. 

Als die "Rumplhanni" im Herbst 1916 erschien, konnte auch ihre Autorin noch nicht wissen, wie dieser Krieg enden, welche Ausmaße er annehmen und was er nach sich ziehen würde. Er wird nicht beschrieben als eine der größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts, sondern so, wie die Landbevölkerung ihn wahrnimmt und versteht, als eine Art Kulisse, die in regelmäßigen Abständen im Hintergrund an der Menschheit vorüberzieht, ohne dass man etwas dagegen tun könnte, ohne dass jemand dafür verantwortlich zu machen wäre. Aber ebenso selbstverständlich wie der Krieg kommt, wird er schon wieder gehen... 

"Die Rumplhanni" ist ein packender Roman, ein sprachliches Feuerwerk, ein Generationenroman, ein Sittenbild seiner Zeit - und ein Standardwerk der Bayerischen Literatur. Zu Recht. Das mit über 50 Sprecherinnen und Sprechern, einer Stubenmusik und einem Akkordeon aufwendig gestaltete Hörspiel setzt den Roman angemessen akustisch um, mit allen Mitteln, die das Medium zu bieten hat.

Lena Christ wurde 1881 als uneheliches Kind einer Köchin geboren. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie bei Verwandten auf dem Land. Als sie sieben Jahre alt war, holte ihre Mutter sie nach München in die Gastwirtschaft, die sie mittlerweile führte. Dieser Abschnitt von Lena Christs Jugend war durch harte Arbeit und schwere Misshandlungen durch ihre Mutter geprägt. Lena flüchtete sich mit 17 Jahren ins Kloster und mit 20 in die Ehe mit Anton Leix, einem Buchhalter aus der Nachbarschaft. Die Ehe zerbrach 1909, der soziale Abstieg schritt voran, die beiden Töchter kamen ins Heim und der Sohn in die Familie des Vaters.

Zwei Jahre später lernte Lena Christ den Schriftsteller Peter Jerusalem kennen. Die beiden heirateten 1911, Lena holte die beiden Töchter nach München. Mit der Unterstützung Ludwig Thomas veröffentlichte sie 1912 die Erfahrungen ihres bisherigen Lebens, »Erinnerungen einer Überflüssigen«. Es folgten »Lausdirndlgeschichten« (1913), der Roman »Mathias Bichler« (1914), die Kriegsgeschichten »Unsere Bayern anno 1914/15« (1914/15) und 1916 »Die Rumplhanni«.

Trotz des Buch für Buch wachsenden Ruhms wurde Lena Christs wirtschaftliche Situation immer prekärer, nachdem sie sich 1919 von Peter Jerusalem getrennt hatte. Sie verlegte sich auf das Fälschen von Signaturen auf Gemälden ‒ mit wenig Geschick und wenig Glück. Das Geld aus dem Verkauf konnte sie nicht zurückzahlen; sie wurde verklagt, in der Presse war von der „Bilderfälscherin Lena Christ“ die Rede.

Mit 38 Jahren nahm sich Lena Christ auf dem Münchner Waldfriedhof mit Zyankali das Leben. Heute gilt sie als bedeutendste bayerische Schriftstellerin des frühen 20. Jahrhunderts.


Hörbuchtrailer zu Lena Christ: Die Rumplhanni


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