Warum Bayern ein orientalisches Land ist - Reichold Klaus
 

Publikationen

Warum Bayern ein orientalisches Land ist

und andere weiß-blaue Wahrheiten

Autor Reichold Klaus
Verlag Edition Luftschiffer
Seiten 174
Gattung Historisches Sachbuch
Themenbereich Mentalität
Personen Glas Uschi, Thurn und Taxis Gloria von, Benedikt XVI, Ratzinger Joseph, Muttergottes, Thompson Benjamin, Rumford Graf von, Cuvilliès Francois de
Ort München, Straubing, Regensburg, Ingolstadt, Eichstätt
Suchbegriff Altbayern, Migration, Orient, Weißwurst
Buchart Hardcover
ISBN | EAN 3944936485 | 9783944936482
ErschienenDezember 2020 (München)
eBookZ000000121-20 8.99 €

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*** Ausgezeichnet als eines der zehn "Besten Independent-Bücher Bayerns 2020"
(Literaturpreis des Bayerischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst) ***

"Humorvoll und provokativ werden urbayerische Phänomene auf ihre globalen Einflüsse zurückgeführt – anarchisch und subversiv zeigt sich bayerisches Brauchtum im Weltzusammenhang." (Begründung der Jury)

Der Ausspruch »Mia san mia« ist schon immer ein ausgemachter Schmarrn. Denn kein Mensch weiß, wer die Bayern wirklich sind und woher sie kommen. Aus Bayern jedenfalls nicht. Selbst die Landespatronin, die Muttergottes, ist eine »Zuagroaste« aus Galiläa.
Zugegeben: Der Orient ist nur eine der Quellen, aus denen sich das weiß-blaue Wesen speist. Bayern ist aber ähnlich exotisch, geheimnisvoll und rätselhaft – viel bunter und widersprüchlicher, als man gemeinhin denkt. Seine Identität schöpft das Land vor den Bergen daraus, dass es seit Jahrhunderten Menschen, Kulturtechniken und Traditionen aus aller Herren Länder höchst erfolgreich integriert und vereinnahmt.
Von der Weite der bayerischen Welt erzählt Klaus Reichold auf ebenso amüsante wie kenntnisreiche Weise.

Mit Lesebändchen.

Klaus Reichold ist gebürtiger Münchner und wuchs in einem Bauerndorf vor den Toren der Stadt auf. Für die Lokalredaktion der Süddeutschen Zeitung zog er schon als Schüler durchs Land. Nach dem Studium der Geschichte und der Philosophie in München und Siena arbeitete er als Autor kulturhistorischer Publikationen, Hörfunksendungen und Fernsehdokumentationen für den Bayerischen Rundfunk und für Verlage wie Hoffmann und Campe, Prestel und Pustet. Er ist Programmleiter des bavaricum@histonauten, einer Akademie für die Kulturgeschichte Bayerns.

  • Prolog
  • Warum Berlin genau genommen zu Bayern gehört
  • Warum Bayern nicht mehr am Mittelmeer liegt
  • Warum Franken und Schwaben keine Lederhosen tragen dürfen
  • Warum die Weißwurscht irgendwie indisch schmeckt
  • Warum die Oberpfalz an Sibirien erinnert
  • Warum es ohne Niederbayern keine Zauberflöte gäbe
  • Warum Oberbayern eine einzige Völkerschau ist
  • Warum die Bayern so schüchtern sind
  • Warum man mit den Bayern keinen Krieg gewinnen kann
  • Warum man in Bayern nicht mehr auf die Preußen schießen darf
  • Warum syrische Bogenschützen das römische Bayern bewachten
  • Warum sich Lenin in Bayern Meyer nannte
  • Warum die Bavaria ihre Existenz dem Untergang der osmanischen Flotte verdankt
  • Warum Bayern ein orientalisches Land ist
  • Warum es im Himmel so ausschaut wie im Tegernseer Tal
  • Anmerkungen
  • Lesetipps
  • Register


 *** Ausgezeichnet als eines der zehn "Besten Independent-Bücher Bayerns 2020" (Literaturpreis des Bayerischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst) ***


Hörbahn on Stage: Klaus Reichold liest aus “Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß


Rezension

Warum Bayern ein orientalisches Land ist

In seinem preisgekrönten Werk geht Klaus Reichold den globalen Einflüssen auf die Bayern nach – eine etwas andere Mentalitätsgeschichte.

Mia san mia! Drei Worte, mit denen man landläufig die bayerische Lebensart auf den Punkt bringt. Was jedoch steckt wirklich dahinter? Klaus Reichold lüftet in seinem Buch »Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten« das Geheimnis. Der Spruch hat erst einmal überhaupt nichts mit dem Bayernvolk und schon gar nichts mit dem FC Bayern München zu tun. Sondern er taucht »zum ersten Mal Ende des 19. Jahrhunderts in Wien auf und diente dort lediglich der Selbstvergewisserung des k.u.k. Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4«, so der Kulturhistoriker.

Reicholds Buch verblüfft ein ums andere Mal mit Fakten, Hintergründen und Zusammenhängen. Weitere Beispiele wären etwa, dass die Mark Brandenburg von 1323 bis 1373 zum bayerischen Machtbereich zählte. Oder der Wiener Stephansdom: Weil Wien bis 1469 zum Bistum Passau gehörte, bekam er seinen Namen vom dortigen Dom St. Stephan. Dieser wiederum, das nebenbei, besitzt mit vier Glockenspielen, 233 Registern und fast 18.000 Pfeifen die größte Kirchenorgel der Welt. Freilich, nicht alles Geschilderte ist wirklich neu. So wurde die Geschichte von der zufälligen Erfindung der Weißwurst schon öfter erzählt. Das schmälert jedoch nicht den Genuss an dem mit Süffisanz und einer gehörigen Portion Selbstironie zumeist locker plaudernden Buch, das in der Edition Luftschiffer erschienen ist und eher zum Herumstöbern einlädt als zu strenger Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite. Wenn nötig, kann Reichold aber auch Klartext reden. Etwa, wenn es um den Judenhass Ludwig Thomas geht.

Der Titel erhielt im vergangenen Jahr zusammen mit neun weiteren Werken die erstmals vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verliehene Auszeichnung »Bayerns Beste Independent Bücher«. Damit soll die wertvolle Arbeit der unabhängigen bayerischen Verlage in allen Bereichen – vom Kinder- und Jugendbuch über Belletristik, Lyrik bis zum Sachbuch – gewürdigt und somit sichtbarer werden. Bei »Warum Bayern ein orientalisches Land ist« hieß es zur Begründung: »(…) anarchisch und subversiv zeigt sich bayerisches Brauchtum im Weltzusammenhang.« Überschriften wie »Warum Franken und Schwaben keine Lederhosen tragen dürfen«, »Warum die Oberpfalz an Sibirien erinnert« und »Warum syrische Bogenschützen das römische Bayern bewachten« wecken die Neugier.

Reichold ist ein versierter Kenner der bayerischen Geschichte und insbesondere des bewegten Lebens Ludwigs II., über den er gemeinsam mit Thomas Endl ein biografisches Standardwerk geschrieben hat. So wundert es nicht, dass Ludwig II. durch viele Kapitel geistert, allen voran natürlich im titelgebenden »Warum Bayern ein orientalisches Land ist« Erwähnung findet. Schließlich liebte der Märchenkönig den Orient besonders und huldigte ihm in seinen Architekturvisionen vom Marokkanischen Haus bis zum Königshaus am Schachen.

Zuletzt liefert das mit Zitaten gespickte Buch eine Charakterologie des Bayern, von dem niemand so recht weiß, woher genau er stammt. »Liaba zvui essn als zwenig dringa« ist so ein Zitat, das Reichold schlussfolgern lässt: »Damit ist das bayerische Wesen, das die Opulenz liebt und die Askese fürchtet, eigentlich schon hinlänglich beschrieben.«

 

Diese Rezension hat uns freundlicherweise das Münchner Feuilleton zur Verfügung gestellt.

 Florian Welle  Münchner Feuilleton

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Kulturzeitung „Münchner Feuilleton“ zur Verfügung gestellt.

Berichterstattungen
Donaukurier (27.08.2021)

"Warum Bayern ein orientalisches Land ist"
Klaus Reichold räumt in seinem Buch mit bayerischen Gewissheiten auf

Süddeutsche Zeitung (04.06.2021)

Ausgezeichnetes Buch
Mia san mia?

Süddeutsche Zeitung (21.01.2021)

Bier und Wüstensand aus dem Morgenland
Der Kulturhistoriker Klaus Reichold erklärt, "Warum Bayern ein orientalisches Land ist".

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und (00.00.0000)

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