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Der Autor
Martin W. Rühlemann studierte Neuere und Neueste Geschichte. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Soziologie in München. 2010 promovierte er an der Universität Köln. Er lebt und arbeitet als freier Historiker/Autor in München.
Das Buch
Die Studie befasst sich erstmals mit dem Zusammenhang von Stadt und Vergnügen in München. Sie untersucht dazu den Beginn der Varieteunterhaltung in den 1870er Jahren und skizziert eine neue urbane Topographie des Vergnügens um 1900.
Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Stadt wird beschrieben. wie sich an Stelle der geschliffenen Stadtmauer eine urbane Vergnügungsmeile entwickelte. Im Fokus stehen Varietes und Singspielhallen rund um die Sonnenstraße. Anhand der Rolle der Münchner Volkssänger wird der Frage nachgegangen, auf welche Art sich diese Vergnügungsräume als moderne Orte zur Vergewisserung urbaner Identität erwiesen.
Quellenbasiert beleuchtet die kultur- und stadthistorische Arbeit zudem die Praktiken der verschiedenen Akteure vor allem am Beispiel des Varietes "Kirs Kolosseum". Das Etablissement wird einer neuen städtischen kommerziellen Populärkultur zugeordnet, die von jungen Frauen und Männern verschiedener Klassen gleichzeitig konsumiert und gestaltet wurde, ohne dass jedoch gesellschaftliche Unterschiede dadurch verschwanden.
Einleitung
- Thema und Ziele
- Methoden und Überblick
Forschungs- und Literaturüberblick.
Gegenstand, Begriffe und Quellen
- Stadtentwicklung und Vergnügen in München
- Vatietés und Singspielhallen
- Kulturindustrie, Massenkultur und Populärkultur
- Vergnügen und Unterhaltung
- Zeiträume und freie Zeit
- Urbanität und Urbanisierung
- Raum, Stadt und Vergnügen
- Quellen
Teil I: Stadträume und -bilder.
Neue Zentren und Vergnügungsmeile
- Stadtentwicklung und Stadtausbau im 19. Jahrhundert
- Die Münchner Altstadt um 1800
- Wallanlagen als Spazierwege und Öffnung der Stadt
- Prachtstraßen und Monumentalarchitektur
- Abbruch der westlichen Stadtmauer: Die Sonnenstraße
- Neue Stadtviertel und bürgerliche Dominanz
- Migration und rasantes Wachstum
- Bahnhof und Sonnenstraße. Neue Stadträume
- Zusammenfassung
- Zur Topographie von Vergnügungsmeile und Vergnügungsviertel
- Die Stadt und das Licht. Nachtleben
- München als Großstadt. Münchner Klischees
Teil II: Populäre urbane Vergnügen
- Überblick Münchner Vergnügungsorte und -arten
- Die Münchner Komiker (Volkssänger): Urbane Vortragskünstler
- Up-to-date: Die Vorträge der Komiker
- Bühnen, Orte und Publikum
- Resümee
- Münchner Privatbühnen (Volkstheater)
- Tanz, Konzerte, Volksfest, Menagerie und Zirkus
- Panorama und Panoptikum
- Vergnügen in Parks und Gärten
- Volksgarten Nymphenburg und Vergnügungspark hinter der Bavaria
- Alte Sommergärten und Ausflugsorte rund um München
Teil III: Das Varieté als neue urbane Vergnügungskultur.
Kolosseum und Sonnenstraßenhallen
- Vergnügungskomplex Kolosseum und die Sonnenstraßenhallen
- Kolosseum. Familienbetrieb und Aktiengesellschaft
- Westendhalle
- Centralhalle (Orpheum)
- Zusammenfassung: Vom Stadtrand ins Zentrum
​Exkurs: Produktionsbewilligungen und Zensur
- Watend- und Centralhalle (Sonnenstraßenhallen) um 1870
- Das Variete als neue Vergnügungskultur. Das Kolosseum und die Sonnenstraßenhallen in den 1870er Jahren
- Das Kolosseum: „Zierde der Stadt" und der Start des Varietes
- Die Sonnenstraßenhallen: Varieté, Komikerbühne und anatomisches Museum
- Kolosscum und Sonnenstraßenhallen im Vergleich: Sommer, Karneval und Preise
- Die Sommersaison
- Die Karnevalszeit
- Eintrittspreise und Gastronomie: Räume Rk oben und unten
- Zusammenfassung: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Momentaufnahme.
Zwei Jahre Kolosseum im Detail (1878/79)
- Disziplinierung der Artisten durch Regeln und Verträge
- Artisten, Nummern, Redouten und Polizei 1878/79
- Exotik und Spannung. Die Reize des Variaes
- Variete als urbane Exotik
Exkurs: Schwarte Unterhaltungskünstler im Varieté
- Die Nummern
- Zurschaustellungen
- Drahtseilartisten, Kunstschützen und Chinesengesellschaften
- Neue Phänomene: Magier und technische Innovationen
- Lebende Bilder oder Tableaux vivants
- Sängerinnen und Tänzerinnen
- Kraftmenschen, Ringkämpfer, Fahrradkünstler und Tiere
- Die Etablierung einer neuen Vergnügungsform ab Mitte der 1870er Jahre
Teil IV: Stadt- und Vergnügungsräume: Akteure und Diskurse
- Das große Geschäft am Ende des Jahrhunderts
- Unternehmer, Direktoren und Agenten
- Der Vergnügungsuntemehrner Hugo Derlei
Exkurs: Zentralsäle
- Der Agent und Impresario Ludwig Neumüller
Exkurs: Die „Veredelung des Varietes".
Kabarett, Intellektuelle und Populärkultur
- Jasef Vallé (Hunkele) — Die „Hyäne des Ueberbrerds"
- Kommerzialisierung, Konkurrenz und Professionalisierung um 1900
Exkurs: Industrialisierung und Standardisierung des Varietds in England und USA
- Die großen prei: Kolosseum, Blumensäle und Deutsches Theater
- Professionalisierung der Artisten
- Klasse und Gender im urbanen Raum
- Frauenorte — Männerorte: Neue Orte?
- Der Diskurs über Prostitution: Die Arbeiterin
- Populärkultur als ,gefährliche Jugendkultur
- Junge Männer in München: Gigerl, Strizzis und Zuhälter
- Angsträume
- Prostitution innerhalb der Varietés und in deren Umgebung
- Begegnungen und Überschreitungen
- Das Publikum der Varietis: Masse oder Klasse?
- Music Hall, Varicty, Vaudeville. Die ,anglophone Debatte
- Zivilisierung des Vergnügens? Undisziplinierte Münchner Varietés?
- Fazit: Varietes als neue urbane Orte
Die neue urbane Topographie des Vergnügens: Schlussbemerkungen
Danksagung Anhang
Abbildungsnachweis und -verzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Ortsregister