Autor | Heinrich Gerhard Franz |
Verlag | Haus der bayerischen Geschichte |
Reihe | Hefte zur Bayerischen Geschichte |
Seiten | 48 |
Personen | Dientzenhofer |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3927233099 |
Erschienen | 1991 |
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Vorwort
Das vorliegende Heft stellt die Werke einer bedeutenden Baumeisterfamilie vor, die oberbayerischen Ursprungs ist. Ihre meisten Aufträge hat sie in Böhmen und in Franken erhalten, wo die von ihren Mitgliedern ausgeführten Bauten stilprägend gewirkt haben.
Die zahlreichen Kloster-, Kirchen-und Residenzbauten sind ausnahmslos Kulturorte und historische Stätten hohen Ranges. Sie kennenzulernen bedeutet einen Einstieg in eine mitteleuropäische Kulturlandschaft, die nach der Öffnung der Grenzen neu erlebt werden kann. Die historischen Verbindungslinien belegen die engen Bande zwischen den Gebieten Bayerns und Böhmens und fordern auf zur erneuten Beschäftigung mit der Landesgeschichte hüben und drüben.
Wer die erschütternden Erhaltungszustände gerade der gewaltsam säkularisierten und immer noch weiter verfallenden Kirchen und Klöster der CSFR gesehen hat, wird sich von der Neubewertung dieser Denkmäler auch Impulse für ihre Sicherung, Erhaltung und Wiederbelebung erhoffen. Die Wiedergründung eines Benediktinerkonvents im 993 gegründeten Bfevnov ist ein wichtiges Zeichen für die neue Anerkennung der kulturellen und religiösen Traditionen, die durch die kommunistische Machtergreifung abgeschnitten worden sind.
Nach den Katastrophen dieses Jahrhunderts, nach nationalistischer Vergiftung der einst friedlichen Nachbarschaft, nach zwei Weltkriegen, nach der nationalsozialistischen Okkupation und nach der blutigen Vertreibung der deutschen Bevölkerung ergibt sich am Ende des 20. Jahrhunderts die lange ersehnte Möglichkeit, die bedeutenden Orte gemeinsamer Kultur und gemeinsamer Geschichte wiederzuentdecken.
Claus Grimm