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Als Carl Spitzweg und Eduard Schleich d.Ä. um 1840 nach Venedig reisten, waren sie vor allem an der Tradition der Vedute in Verbindung mit zeitgenössischen Tendenzen der Landschaftsmalerei interessiert. Die Lagunenstadt als Studienort lässt sich noch Jahrzehnte später in den zahllosen Venedig-Darstellungen der Münchner Kunstausstellungen erkennen.
Die vorliegende Publikation untersucht die Bedeutung Venedigs für die Münchner Architektur- und Landschaftsmaler in einem Zeitraum von 1830 bis um 1900 und thematisiert die Entwicklung der künstlerischen Inszenierung der Lagunenstadt anhand der Analyse und Kontextualisierung der Venedig-Bilder von Ludwig Mecklenburg und Carl Spitzweg über Eduard Schleich d. Ä. bis hin zu Ludwig Dill. Die Bedeutung Venedigs als Studienort sowie die Rezeption der venezianischen und der niederländischen Malerei bilden weitere wichtige Aspekte dieser Untersuchung. Damit werden nicht allein die bildlichen Manifestationen eines literarisch mythisierten Venedig aufgezeigt, sondern darüber hinaus wird zum einen die Relevanz der zeitgenössischen Landschafts- und Marinemalerei beleuchtet und zum anderen der in der Kunstkritik und künstlerischen Praxis dieser Zeit verbreitete Begriff der Stimmung hervorgehoben. Diese Kontextualisierung und ästhetische Analyse der Venedig-Bilder Münchner Maler ermöglicht es, einen Blick hinter den zum Klischee gewordenen „Mythos Venedig“ zu werfen und die Entwicklung eines künstlerischen Interesses an der Lagunenstadt bis um 1900 aufzuzeigen, das sich zwischen Freilichtmalerei und konzeptueller Kunstauffassung bewegt.
Einleitung
Stand der Forschung
I „Venedig-Bilder“ vom Spätmittelalter bis zum 19. Jahrhundert
- 1.1 Venedig in der Malerei und Druckgraphik um 1500 bis 1800
- 1.1.1 Der politische Mythos - Selbst- und Fremdbild Venedigs
- 1.1.2 „Es scheint als könne man hier in die Gassen und Häuser hineingehen“ - Die Vedute des 18. Jahrhunderts zwischen Erinnerung und Repräsentation
- 1.2 Venedig im 19. Jahrhundert - Geschichte und Literatur
- 1.2.1 Geschichte und Stadtentwicklung Venedigs von Napoleon bis zum Königreich Italien
- 1.2.2 Untergang, Verschwörung und Tod - Der „Mythos Venedig“ in der Literatur
- 1.3 Venedig in der Malerei des 19. Jahrhunderts
- 1.3.1 Rezeption des literarischen Mythos zwischen Historie und Vedute
- 1.3.2 Der Wandel der Vedutenmalerei und die Entdeckung der Lagune
II Münchner Maler und Venedig
- 2.1 Venedig als Reise-Bild zwischen Architektur- und Landschaftsmalerei um 1850
- 2.1.1 Münchner Architekturmaler und Venedig
- 2.1.2 Mondschein, Abendrot und ideale Architektur - Venedig-Bilder Münchner Architekturmaler um 1850
- 2.2 Die Entdeckung der Natur - Die Bedeutung Venedigs für Münchner Landschaftsmaler um 1850
- 2.2.1 Münchner Landschaftsmaler um 1850 und Venedig
- 2.2.2 Venedig als Silhouette - Venedig-Bilder Münchner Landschaftsmalerum 1850
- 2.2.3 Carl Spitzweg - Venedig als malerische Inspiration
- 2.3 Friedrich Nerly - Eine zentrale Persönlichkeit des Kunstlebens in Venedig um 1850
- 2.4 Hinaus auf die Lagune! - Venedig-Bilder Münchner Landschaftsmaler nach 1870
- 2.4.1 Münchner Landschaftsmaler nach 1870 und Venedig
- 2.4.2 Sonnenlicht und Lagunenluft - Venedig-Bilder Münchner Landschaftsmaler nach 1870
- 2.4.3 „Ich werfe mich nicht auf Dinge, die ich nicht bewältigen kann [...].“- Carl Schuch und Venedig
III Licht und Farbe - Venedig-Bilder Münchner Maler im Kontext ihrer Zeit
- 3.1 Venedig und die Tradition der Farbe - Spitzweg und Schuch
- 3.2 Vorbild Canaletto? - Zur Inszenierung des Stadtbildes und der Lagune
- 3.2.1 Blick von außen - Kontinuität und Wandel der klassischen Vedute
- 3.2.2 Von der Architektur zum Effekt - Von der Staffage zum Genrebild
- 3.3 Die „Lagunen Venedigs“ und die „Dünen Hollands“ - Venedig- Bilder und die Rezeption der niederländischen Malerei
- 3.3.1 Münchner Architektur- und Landschaftsmaler um 1850 zwischen der Tradition der venezianischen Vedute und der niederländischen Mondscheinlandschaft
- 3.3.2 Münchner Landschaftsmaler nach 1870 zwischen der Rezeption der niederländischen Marinemalerei des 17. Jahrhunderts, der Haager Schule und der scuola del vero
IV Rezeption der Venedig-Bilder im Kontext der Ästhetik bis um 1900
- 4.1 Venedig-Bilder Münchner Maler in der Kunstkritik
- 4.1.1 Quellenauswertung und Methodik
- 4.1.2 „Etwas, das uns mit zauberhafter Gewalt festhält“ - Begriffe der ästhetischen Wirkung in der Kunstkritik
- 4.1.2.1 Das Lyrische und Musikalische als Metapher poetischer Wirkung und Voraussetzung für Stimmung
- 4.1.2.2 Stimmung als Kategorie der Landschaftsmalerei und der künstlerischen Produktion um 1850
- 4.1.2.3 Die atmosphärische Stimmung als Kategorie der Kritik und die innerliche Stimmung bis um 1900
- 4.2 Venedig - Werk - Betrachter
- 4.2.1 Qualitäten der Stimmung in der künstlerischen Praxis
- 4.2.2 Stimmung als Wahrnehmungsprozess
- 4.2.2 Mondschein und Sonnenlicht - Mythos und Anti-Mythos?
Resümee
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Ausstel lungskataloge
Zeitschriften
Abbildungsverzeichnis