Autor | Toussaint Angela |
Verlag | Bayerland |
Seiten | 167 |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | Hauptbahnhof |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3892511187 |
Erschienen | 1991 (Dachau) |
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Der 1. September 1839 war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte Münchens: Bestaunt von einer schaulustigen Menschenmenge, wurde die erste Teilstrecke der München-Augsburger Eisenbahnlinie bis in das »21/2 Gehstunden« entfernte Lochhausen feierlich eröffnet. Damit hatte auch das allererste »Stationsgebäude« der Königlich Bayerischen Haupt- und Residenzstadt-Vorläufer des heutigen Hauptbahnhofs -offiziell seinen Betrieb aufgenommen. So konnte die bayerische Landeshauptstadt 1989 auf 150 Jahre Bahnhofsgeschichte zurückblicken. Dieser Anlaß sollte nicht ungenutzt bleiben: Die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern entschloß sich, in enger Zusammenarbeit mit der Bundesbahndirektion München, dieses Jubiläums mit einer Ausstellung zu gedenken. Die Gesamtverantwortung lag dabei in den Händen von Dr. Angela Toussaint, der Leiterin des IHK-Wirtschaftsarchivs. Weit gespannt war der »historische Bilderbogen« dieser Präsentation: In rund 200 Fotos, Zeichnungen, Plänen und Dokumenten wurde der Weg nachgezeichnet vom ersten Holzprovisorium des Jahres 1839 bis zu den großangelegten Umbaumaßnahmen der 1980er Jahre. Diese Ausstellung fand überaus große Resonanz und war auch im Deutschen Museum zu Gast. Angeregt durch wiederholten Besucherwunsch, reifte der Entschluß heran, das in einer Vielzahl von Archiven und Bibliotheken ermittelte Material auch zum Gegenstand eines Bildbandes zu machen. So ging Dr. Angela Toussaint erneut an die Arbeit, um die Vergänglichkeit einer Ausstellung umzumünzen in die Dauerhaftigkeit eines Buches. Mit Sachkenntnis, Geschick und Einfühlungsvermögen läßt die Autorin in der vorliegenden Veröffentlichung mehr als eineinhalb Jahrhunderte Münchner Bahnhofsgeschichte lebendig werden, in der sich zugleich ein Stück Stadt- und Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte widerspiegelt.
Im Herzen Münchens ist er gelegen, dieser Bahnhof, und verbindet so den innerstädtischen Nahverkehr mit dem Fernverkehr auf den nationalen und internationalen Magistralen. München ist das Tor nach Süd- und Südosteuropa. Euro-City, Nacht- und Autoreisezüge bringen die Reisenden von hier aus in die Metropolen und schönsten Urlaubsgebiete dieser Länder.
Mit der Aufnahme des Intercity-Expreß-Verkehrs von München nach Hamburg am 2. Juni 1991 wurde der Münchner Hauptbahnhof zum südlichen Eckpfeiler des zukunftweisenden Hochgeschwin-digkeitsverkehrs auf den deutschen Schienenstrecken.
»Doppelt so schnell wie das Auto, halb so schnell wie das Flugzeug« - dieser Traum beginnt sich zu verwirklichen. Zur Eröffnung des Großflughafens München II im Mai 1992 wird eine neue Flughafen-S-Bahn beide Verkehrssysteme miteinander verbinden. Die einst als »Kathedralen des Fortschritts« bezeichneten Bahnhöfe sind heute Kommunikationszentren nicht nur des Willkommens und des Abschieds, sondern auch Stätten der Begegnung und Unterhaltung, des Services und der Versorgung rund um die Reise.
Wenn auch die entsprechende Neugestaltung des Südtraktes den funktionalen Impressionen des umgebauten Nordtraktes noch nicht folgen konnte, so ist es jedoch erklärtes Ziel, dies nachfragegerecht in den kommenden Jahren Wirklichkeit werden zu lassen. Auch der Münchner Hauptbahnhof soll wieder zu einer begehrten Visitenkarte der Deutschen Bundesbahn und der Stadt werden, in dem die verkehrlichen Systeme zum Vorteil der Kunden vorbildlich miteinander verknüpft und damit bestmöglich für eine vernetzte Arbeitsteilung der Verkehrsträger gerüstet sind. Die Renaissance der Schiene hat begonnen. Die Bahn stellt sich dieser Herausforderung mit Engagement und Zuversicht.
Professor Peter Lisson
Präsident der Bundesbahndirektion München
Professor Dr. Wilhelm Wimmer
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern