Lieber bayrisch sterben - Probst Christian
 

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Lieber bayrisch sterben

Der bayerische Volksaufstand der Jahre 1705 und 1706

Autor Probst Christian
Verlag Süddeutscher Verlag
Seiten 477
Suchbegriff Volksaufstand, Sendlinger Mordweihnacht, Bauernaufstand
Buchart Broschüre
ISBN | EAN 3799159703 | 9783799159708
Erschienen1987

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In seiner Darstellung des bayerischen Volksaufstands von 1705/06 beschränkt sich Christian Probst nicht auf den durch die Sage vom Schmied von Kochel volkstümlich gewordenen »Oberländeraufstand«, sondern zeigt anhand neuester Forschungsergebnisse Vorgeschichte, Ausbreitung und Zusammenbruch einer Rebellion, die weite Teile Bayerns erfaßte und ihrem Charakter nach eine echte Volkserhebung war.

Der bayerische Volksaufstand gegen die kaiserliche Besatzung von 1705/06 ist gewöhnlich durch die sog. »Sendlinger Bauernschlacht« und die Volkssage vom »Schmied von Kochel« bekannt. Weniger bekannt ist, daß dieser »Oberländeraufstand« lediglich ein verhältnismäßig kleiner Teil einer großen Volkserhebung war, die weite Gebiete Niederbayerns, das Innviertel und das östliche Oberbayern beherrscht, die in diesen Landstrichen liegenden Städte und Festungen erobert und auf den Bayerischen Wald, Teile der Oberpfalz sowie Kelheim an der Donau übergegriffen hat.

Dieser einzige echte Volksaufstand der bayerischen Geschichte richtete sich gegen eine Fremdherrschaft, die das Land nach der Vertreibung seines Kurfürsten Max Emanuel rücksichtslos ausbeutete. Er organisierte sich als »kurbayerische Landesdefension« mit großen Heerhaufen und sogar mit einem Parlament. Sein Ziel war es, die bayerische Eigenständigkeit und Freiheit wiederherzustellen. Schwerwiegende Mängel in Ausrüstung, Führung und Koordination der Landesdefensoren sowie das Ausbleiben jeder Unterstützung von außen ließen den Aufstand scheitern. Auf Grund der überlegenen Organisation der kaiserlichen Militärmacht wurde er niedergeworfen.

Vor dem Hintergrund der politischen und sozialen Verhältnisse Bayerns um 1700 schildert Christian Probst in dieser neuen Gesamtdarstellung die Ereignisse des Spanischen Erbfolgekrieges in Süddeutschland und die Leiden, die sie   über das  Volk brachten.   Er behandelt die Ursachen und den Ausbruch der Erhebung, ihren Verlauf in den verschiedenen bayerischen Landesteilen und die wechselseitigen Zusammenhänge — eine Beschreibung der Entstehung und des Ablaufs eines zugleich sozialen und politischen Konfliktes. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Denken und Handeln des kleinen Mannes und den einzelnen, oft unbekannten örtlichen Begebenheiten. Die führenden Persönlichkeiten beider Seiten und die Bevölkerungsgruppen, die sich am Aufstand beteiligten, werden vorgestellt; aus allen Teilen des damaligen Bayern wird berichtet — aus Städten, Märkten und Dörfern. Viele Augenzeugen kommen zu Wort.

Die bayerische Volkserhebung von 1705/06 wurde zuletzt in der 1884 erschienenen Monographie von Johann Nepomuk Sepp, 1914 noch einmal im großen Rahmen der achtbändigen »Geschichte Baierns« von Sigmund von Riezler ausführlich geschildert. Christian Probsts »Lieber bayerisch sterben« ist somit die erste moderne umfassende Darstellung dieses großen Aufstands aus der Blütezeit des europäischen Absolutismus.

Prof. Dr. med. Dr. phil. Christian Probst, geb. 1935, stammt aus Bad Tölz. Er studierte Medizin, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Philosophie an den Universitäten Würzburg, Montpellier, Berlin, Wien, Göttingen und zuletzt Münster; dort habilitierte er sich 1971. Seit 1972 lehrt er als Wissenschaftlicher Rat Geschichte der Medizin und medizinische Soziologie an derTechnischen Universität München.

  • Vorwort
  • I. KAPITEL
    Das Kurfürstentum Bayern und seine staatliche Ordnung.
    Die Schauplätze des bayerischen Volksaufstandes
  • 2.  KAPITEL
    Das bayerische Volk in seinen Ständen und Schichten.
    Die Träger des Volksaufstandes
  • 3.  KAPITEL
    Regierung und Politik des Kurfürsten Max Emanuel bis zum Spanischen Erbfolgekrieg
  • 4.  KAPITEL
    Kriegsrüstung. Die wehrhafte Organisation des Volkes in der Landesdefension
  • 5.  KAPITEL
    Der Beginn des Krieges
  • 6.  KAPITEL
    Der bayerisch-französische Einfall in Tirol und der Tiroler Volksaufstand
  • 7.  KAPITEL
    Der Fortgang des Krieges in Bayern
  • 8.  KAPITEL
    Der Zusammenbruch Bayerns
  • 9- KAPITEL
    Bayern in der Hand der Sieger 
  • 10. KAPITEL
    Die Einsetzung der kaiserlichen Administration in Bayern und die Besetzung des Rentamts München
  • 11. KAPITEL
    Die Aushebung bayerischer Rekruten für die kaiserlicher Armee.
    Erster Widerstand an verschiedenen Orten
  • 12.  KAPITEL
    Der Beginn des Aufstandes im Unterland bis zur Einnahme Burghausens
  • 13.  KAPITEL
    Die Organisierung des Aufstandes als kurbayerische Landesdefension,  die Einnahme von Braunau und Vilshofen, die Gefechte von Wasserburg und Neuötting, die Haltung der Regierung von Burghausen
  • 14.  KAPITEL
  • Die kaiserliche Administration und die bayerische Ständevertretung zwischen Rüstung und Verhandlung
  • 15. KAPITEL
    Die Einnahme Schärdings durch die Landesdefension und die Beschlüsse des Reichstags zu Regensburg zur Niederwerfung des Aufstandes
  • 16. KAPITEL
    Die Waffenstillstandsverhandlungen bis zum Abschluß von Anzing
  • 17. KAPITEL
    Der Aufstand von Kelheim.
    Weitere Aufstandsbewegungen in den Rentämtern Landshut und Straubing
  • 18. KAPITEL
    Die Vorbereitung des Oberland-Aufstandes in München und Tölz
  • 19.  KAPITEL
    Der Bruch des Waffenstillstandes von Anzing und der Vorstoß der Unterländer gegen München
  • 20.  KAPITEL
    Kriegsrüstung im Rentamt Burghausen
  • 21. KAPITEL
    Der Landesdef ensionskongreß zu Braunau
  • 22. KAPITEL
    Der Zug der Oberländer vor München
  • 23.  KAPITEL
    Die Sendlinger Mordweihnacht 
  • 24.  KAPITEL
    Die Folgen der Zerschlagung des Oberland-Auf Standes
  • 25.  KAPITEL
    Der Aufstand im Bayerischen Wald und in der südöstlichen Oberpfalz und die Eroberung von Cham
  • 26.  KAPITEL
    Die Ereignisse im Unterland und der Fortgang des Landesdef ensionskongresses bis zur Schlacht von Aidenbach
    Die Vernichtung der Unterländer bei Aidenbach
  • 28. KAPITEL
    Die Einnahme der Städte Schärding, Braunau, Burghausen und Cham durch die kaiserlichen Truppen.
    Das Ende des bayerischen Volksaufstandes
  • 29. KAPITEL
    Die Prozesse und Urteile gegen die Führer des Aufstandes 
  • 30.  KAPITEL
    Bayern unter der Herrschaft der kaiserlichen Administratioi bis zur Rückkehr des Kurfürsten
  • Schlußbetrachtung

ANHANG

  • Abkürzungsschlüssel
  • Anmerkungen
  • Schrifttum
  • Zu den Bildern
  • Verzeichnis der Personennamen
  • Verzeichnis der Ortsnamen

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