Zwangsarbeit - Heusler Andreas
 

Publikationen

Zwangsarbeit

in der Münchner Kriegswirtschaft 1939-1945

Autor Heusler Andreas
Verlag Buchendorfer Verlag
Seiten 140
Suchbegriff Zwangsarbeit, Nationalsozialismus
Buchart Broschüre
ISBN 3927984078
Erschienen2000

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Die Frage nach den Lebens- und Arbeitsbedingungen der zahllosen ausländischen Zwangsarbeiterinnen, die zwischen 1939 und 1945 zu Zehntausenden als billige Arbeitskräfte in der Münchner Kriegswirtschaft eingesetzt waren, wurde bislang noch nicht gestellt. Das Schicksal dieser Männer und Frauen, die aus allen Teilen Europas zum Arbeitseinsatz in die »Hauptstadt der Bewegung« gebracht wurden, ist nahezu vollkommen in Vergessenheit geraten. Dabei dürfte kaum einem Zeitgenossen die Anwesenheit der sogenannten »fremdvölkischen Arbeitskräfte« entgangen sein. Zahlreiche Barak-kenlager und Massenquartiere prägten während der Kriegsjahre das Stadtbild. Täglich zogen Kolonnen von ausländischen Arbeitskräften - teilweise begleitet von bewaffneten Wachmannschaften - von ihren armseligen Quartieren zu den zugewiesenen Arbeitsstätten. Am Arbeitsplatz selbst wurden mit zunehmender Kriegsdauer immer mehr deutsche durch ausländische Arbeitskräfte ersetzt; bald war in manchem Münchner Betrieb jeder zweite Beschäftigte ein Ausländer. In den letzten Kriegsjahren waren es vor allem KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene, die zwangsweise und unter Einsatz ihres Lebens nach Luftangriffen Blindgänger und Zeitzünderbomben entschärften oder als Städtische Soforthilfe-Kommandos Bombenschäden beseitigten und damit der einheimischen Bevölkerung einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Die Grundversorgung der Münchner und eine funktionsfähige Infrastruktur konnten schließlich nur noch durch die Arbeitsleistung der Zwangsarbeiterinnen aufrechterhalten werden. Der Einsatz dieser Menschen im Münchner Wirtschaftsleben, in der Rüstungsindustrie, in der Bauwirtschaft, im Handwerk und im Dienstleistungsbereich war kein singuläres Ereignis, wie man angesichts der Lücken in der Stadtgeschichtsschreibung vermuten möchte. Er vollzog sich keinesfalls im Verborgenen unter Auschluß der Öffentlichkeit. Auch in München war die Zwangsarbeit ein Massenphänomen, das bereits im ersten Kriegsjahr zu einem unübersehbaren Bestandteil der Münchner Alltagswirklichkeit wurde.

  • Vorwort
  1. Der Arbeitseinsatz ausländischer Zwangsarbeiterinnen in der deutschen Kriegswirtschaft 1939-1945
    1. Fremdarbeiterin oder Zwangsarbeiterin ?
    2. Kriegsvorbereitung und Arbeitsmarkt
    3. Anwerbung und Verschleppung
    4. Nationalsozialistische Rassenideologie
  2. Zwangsarbeit in der »Hauptstadt der Bewegung«
    1. Zwangsarbeit als Massenphänomen
    2. Die Begehrlichkeiten der Wirtschaft
  3. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiterinnen in München
    1. Kennzeichnungspflicht und gesellschaftliche Isolation
    2. Behandlung am Arbeitsplatz
    3. Lagerleben
    4. Grundversorgung — Ernährung, Kleidung, Medizin
    5. Bedürfnisbefriedigung?-Die Reglementierung des Sexualverhaltens
    6. Die Behandlung der Zwangsarbeiterinnen durch Polizei und Justiz
  4. Vom Zwangsarbeiter zur Displaced Person
    1. Befreiung
    2. Repatriierung
    3. Integration
  5. Entschädigung nach dem Krieg
  • Anmerkungen
  • Benutzte Quellen
  • Auswahlbibliographie

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