Untergang und Neubeginn - Walz Tino
 

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Untergang und Neubeginn

Die Rettung der Wittelsbacher Schatzkammer, der Wiederaufbau der Münchner Residenz und andere Erinnerungen aus meinen Leben.

Autor Walz Tino
Verlag Langen Müller Verlag
Seiten 407
Suchbegriff Wiederaufbau, Nachkrieg, Residenz
Buchart Broschüre
ISBN 3784429408
Erschienen2003

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April 1945: Schwere alliierte Luftangriffe legen immer mehr deutsche Städte in Trümmer. Die Rote Armee steht vor Wien und tritt zur Schlacht um die Reichshauptstadt an. Die letzten Tage des »Dritten Reiches« sind angebrochen. Tino Walz, der Schweizer Architekt, der in München lebt und bei der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen arbeitet, entschließt sich zu einer lebensgefährlichen Aktion: Er will wertvolle Kunstschätze vor der Zerstörung und Plünderung retten. Lebensgefährlich deshalb, da Kunstwerke aus Museen zu entfernen als Defätismus, als Verrat am »Endsieg«, als Hochverrat gilt. Mit seinem Opel Kadett macht er sich auf den Weg nach Kelheim, wohin der Wit-telsbacher Kronschatz aus Sicherheitsgründen ausgelagert worden war. Um sich vor Kontrollen und Luftangriffen zu schützen, kennzeichnet er seinen völlig überladenen Opel mit der Schweizer Flagge. Vor Schloß Neuschwanstein, das nach sicheren Informationen nicht bombardiert werden sollte, begegnet er einem Konvoi des berüchtigten »Rosenberg-Kommandos«, das Kunstgegenstände aus ganz Europa für das Führermuseum in Linz raubte. Er ändert seinen Plan und verbringt die mit Juwelen besetzten Machtinsignien in Richtung Tegernsee, wo er sie im Kartoffelkeller der Scheune eines einsamen Bauernhofs versteckt.
In einer anderen spektakulären Aktion gelingt es ihm überdies, die berühmte graphische Sammlung aus der unsicher gewordenen Veste Coburg - mit einer bedeutenden Sammlung von Dürer-Graphiken und unersetzbaren Gemälden von Lu-kas Cranach u.a. - zu retten. Er läßt diese in wasserdichte Zinkkisten einschweißen und im Tegernsee versenken.

Im Herbst 194,5, als feststeht, daß die Kunstwerke im bayerischen Besitz bleiben würden, gibt der Autor die Verstecke preis. Heute sind alle Kunstwerke wieder an ihren angestammten Plätzen in München und Coburg zu besichtigen. Diese und andere Begebenheiten aus seinem 90jährigen Leben erzählt Tino Walz, der einer breiteren Öffentlichkeit durch den Wiederaufbau der Münchner Residenz bekannt gewordene Architekt, erstmals in vorliegendem Buch.

Tino Walz (Jahrgang 1913) ist in Zürich geboren. Er studierte Architektur in München und Paris, wurde 1939, bei Kriegsbeginn, zur Schweizer Armee eingezogen. Seine deutsche Ehefrau mußte er in München zurücklassen. Erst 1942 kehrte er zurück und nahm eine Stelle bei der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen an. Nach dem Krieg war er sieben Jahre bauleitender Architekt für den Wiederaufbau der Münchner Residenz und leitete freischaffend Orts- und regionale Planungen in Graubünden. An der TH München hielt er Vorlesungen zur »Landesplanung in der direkten Demokratie«, Unter seiner Leitung wurde der Umbau der Schloßanlage Stechau in Süd-Brandenburg einschließlich der Gestaltung des Landschaftsplanes durchgeführt. Zahlreiche Publikationen. Der Autor lebt heute in München.

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