Herausgeber | Festring Perlach e.V. |
Verlag | Festring Perlach e.V. |
Seiten | 160 |
Ort | Perlach |
Erschienen | 2007 |
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Vorwort
überliefertes Wissen und Erleben sind ein so wertvolles Gut, dass wir es auch in der heutigen Zeit nicht vergessen dürfen. Aufgabe der Heimatpflege ist es, aus der Vergangenheit überkommene Werthaltungen und Denkmäler zu schützen, zu erhalten. Traditionspflege und Fortschritt stehen recht verstanden - einander nicht im Wege; denn letztendlich gehört zur unverzichtbaren Allgemeinbildung auch eine differenzierte Erinnerungskultur ohne die eine Gesellschaft nicht überleben kann.
Diese Ansicht vertritt seit 20 Jahren unser Heimatpflegeverein, der„ Festring Perlach e. V. der unter dem Motto „Perlach hat Tradition und lebt" vielseitig tätig ist. Er bemüht sich, die Geschichte der alten Gemarkung Perlach ins Licht der öffentlichkeit zu rücken, auf wesentliche Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart hinzuweisen, und er versucht, die Vielfalt der Volkskultur in und um Perlach aufzuzeigen.
Erst rund zehn Jahre nach der Herausgabe des ersten Teils des Themenhefts „Perlach im 20. Jahrhundert. Geschichte und Geschichten " war es dem jetzigen Herausgeber möglich, die Entwicklung des einstigen Dorfes nach 1950 in ausgewählten Beiträgen darzustellen. Münchens ehemaliger Volkskulturpfleger Volker D. Laturell und unser außerordentlich verdienter Heimatforscher Georg Mooseden beschreiben darin, an das erste Heft anschließend, die weitere Entwicklung des Altdorfs.
Die Dorfkernuntersuchung des Baureferates der Landeshauptstadt München betont für 1978 nicht nur die Situation um die Michaelskirche herum, sie spricht auch vom Ensembleschutz des ganzen Dorfangers, sie stellt überlegungen an, was aus den Flächen und Gebäuden ehemaliger landwirtschaftlicher Betriebe werden soll, und wie die Ortsmitte, der Pfanzeltplatz umgestaltet, der Hachinger Bach renaturiert werden müsste.
Dem Thema „Perlacher Mundart " gehen reizvolle Geschichten aus den ersten Nachkriegsjahren nach. Einer breiteren Darstellung der katholischen Pfarrkirche St. Michael Perlach und der Kirche St. Paulus, der ältesten evangelisch-lutherischen Kirche Münchens, schlie�?en sich Schilderungen der Entwicklungsphasen neuer kirchlicher Gemeinden in Perlach, Waldperlach und Neuperlach an, dabei stellen sich vier Ordensgemeinschaften vor Im knappen Rahmen dieses zweiten Teils des Themenhefts „Perlach im 20. Jahrhundert. Geschichte und Geschichten " kommen Schulen zu Wort, die eine bestimmte Sonderstellung einnehmen.
Erstaunlich reich ist das musische Leben im Dorfkern. Fundierte Artikel führen kurz ein in jüngste archäologische Erkenntnisse, erläutern Münchens einzigen Geschichtsbrunnen, zeigen Erfolge und Ziele unseres Heimatpflegevereins, des Festrings Perlach e. VV auf und erläutern die Entwicklung des 16. Stadtbezirks, des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach. Schließlich bieten die Autoren Anregungen zur Freizeitgestaltung am renaturierten Hachinger Bach, entlang des Naturlehrpfades und in der Stadtlandschaft für alle, im Ostpark.
Nicht möglich ist es, alle sozialen und kulturellen Einrichtungen, Vereine in Perlach, Neuperlach oder Waldperlach aufzuführen. Der Herausgeber verweist deshalb auf die Broschüre des Bezirksausschusses 16, die öffentliche Einrichtungen und auch private Vereine und Gruppen übersichtlich darstellt.
Zum Schluss werden engagierte Perlacher vorgestellt, die sich um ihre Heimat in hervorragender Weise verdient gemacht haben.
Der Herausgeber bemühte sich seit Jahren um eine breit angelegte Stoffsammlung, er bedankt sich bei allen, die beigetragen haben, ein mannigfaltiges Bild Perlachs der letzten fünfzig Jahre zu ermöglichen. Er hat die Beiträge thematisch gegliedert, inhaltlich und sprachlich redigiert. Besonders herzlichen Dank verdienen Uli Walter und Manfred Westher für ihre technische Unterstützung und die Auswahl von Karten und Bildern, die das Themenheft bereichern.
Adolf Hackenberg