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München, 8. November 1939: Alles war sorgfältig vorbereitet. In dreißig Nächten hatte Georg Eiser im Pfeiler hinter dem Rednerpodium eine Bombe installiert. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war der Attentäter durch aberwitzige Umstände bereits verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Eiser bei Konstanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zu gelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den «illegalen Grenzgänger» später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Mißhandlungen zu einem Geständnis gebracht. Am 9. April 1945 wurde der schwäbische Schreiner im KZ Dachau hingerichtet. Bis dahin suchte die Gestapo in endlosen Verhören nach den «Hintermännern». Hitler und Himmler wollten nicht glauben, daß Eiser allein gehandelt hatte; es mußte Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht - ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein einzelner, der früh erkannte, daß der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, paßte in keine ideologische Schublade.
- Hitler spricht unter der tickenden Bombe
- Der Attentäter scheitert an der Grenze
- Die Explosion
- Der Schutthaufen wird untersucht
- Das Echo auf den Anschlag
- Die Spuren verdichten sich
- Die Königsbronner in Berlin
- Geständnis und Verhör
- Totenkult: der Staatsakt vom 11. November
- Die Suche nach den Hintermännern
- Attentatshausen
- Jugend und Berufsjahre in Königsbronn
- Freieres Leben am Bodensee
- Zurück nach Königsbronn
- Der Entschluß zum Attentat
- Die Vorbereitungen
- Nachtarbeit im Bürgerbräukeller
- Im Konzentrationslager Sachsenhausen
- Das Ende im KZ Dachau
- Der lange Weg zur Anerkennung
- Quellennachweise
- Bibliographie
- Personenregister
- Quellennachweis der Abbildungen