Autor | Sittl Helga, Springorum Lore |
Verlag | Hugendubel Heinrich GmbH |
Seiten | 130 |
Suchbegriff | Fahrrad |
ISBN | 3880341249 |
Erschienen | 1997 |
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Leute, radelt...
von Ursula von Kardorff
Schutzmann: Warum haben Sie denn die schweren Steine an Ihr Rad gebunden! Valentin: Damit ich bei Gegenwind leichter fahre, gestern in der Früh z. B. ist so ein starker Wind gegangen, da hab ich die Steine nicht dabei gehabt, ich wollt nach Sendung nauf fahren, daweil bin ich nach Schwabing nunter kommen.
Radler muß man nicht nur loben, man muß sie fördern. Sie sind keine Umweltverschmutzer, keine Benzinstänker, Motorknal-ler oder Auspuffbestien. Radler sind Individualisten, die ein Statussymbol nicht nötig haben.
Radeln befreit, ist gut für Herz, Hirn und Hüften, macht Spaß, wenn es nicht gerade regnet oder friert, oder wenn brutale Gaspe-daltreter die Radpedaltreter an den Bordstein drängen oder aus parkenden Autos urplötzlich die Tür zur Straßenseite aufgeht. Radlers Lust: für ihn ticken keine Parkuhren, ist der Abstellplatz kein nervtötendes Problem. Radlers Wollust: bei Rotampel sich an wartenden Autoreihen vorschlängeln; durch den Englischen Garten zu fliegen, wenn er feiertags für Autos gesperrt ist, bei Sommerhitze absteigen und eine Radlermaß trinken. Erstaunlich ist, wie viele überraschend stille und schöne Wege die beiden Radlerinnen Helga Sittl und Lore Springorum in mühevoller Pedalarbeit in und um München erspähten und so sinnvoll verbanden, daß man alsbald alle nachradeln möchte. Auf gehts also. All Heil. Wer heute sein Autoklapprad, sein vierzehngängiges Superding oder sein »Easy-Rider«-Radl besteigt, wird kaum daran denken, daß dieses »Muskelkraftgefährt« bald 160 Jahre alt ist.
»Leute, radelt...« von Ursula von Kardorff
Vorwort