Autor | Meier Emerenz |
Herausgeber | Göttler Hans |
Verlag | edition tingeltangel |
Seiten | 512 |
Gattung | Vermischte Textsorten |
Themenbereich | Literatur |
Epoche | 1900–1945 |
Personen | Meier Emerenz |
Regierungsbezirk | Niederbayern |
Buchart | Hardcover |
ISBN | EAN | 3865121993 | 9783865121998 |
Erschienen | November 2024 (Grafenau) |
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Band I der „Gesammelten Werke“ der Dichterin Emerenz Meier (1874-1928) enthält alle ihre vollständigen Erzählungen und Geschichten aus den Jahren 1893 bis zu ihrem Tod, z. T. bei Lebzeiten veröffentlichte, z. T. aber auch erst posthum herausgebrachte Texte; angefangen mit ihrer allerersten ironisch-witzigen Geschichte „sHasenpassen“ und der tragischen Erzählung „Ein lustiges Weib (Der Juhschroa)“, die authentisch die packende Lebensgeschichte einer gesellschaftlichen Außenseiterin aus dem Bayerwald am Ende des 19. Jahrhunderts thematisiert. In diesem Band begegnen einem dann die vielen frühen einfühlsamen, aber auch oft gesellschaftskritischen Geschichten einer jungen Autorin, die damals nur in Zeitungen, Zeitschriften und Kalendern und ihrem einzigen Buch „Aus dem bayrischen Wald“ (1896/97) abgedruckt waren, und zuletzt die heiter-traurigen Erzähltexte, z. B. „Bella“, die im Exil in Chicago/USA ab 1906/07 entstanden sind. Diese dreißig epischen Einzelstücke bieten eine oftmals überraschende Prosa, meistens hart und aufrührerisch, aber auch wieder sanft und verträumt; sie stellen, mehr als hundert Jahre nach ihrer Entstehung, immer noch ein echtes Leseereignis in der heutigen Zeit dar, da ihre Themen Natur- und Umweltbewusstsein, Frauenemanzipation, Heimaterfahrung und -entfremdung sowie Auswanderung und Migration u. v. a. aus der oft renitenten Perspektive einer schreibenden Frau gerade heute wieder von besonderer Aktualität und gesellschaftlicher Relevanz sind. Michaela Karl, die Emerenz Meier 2004 in ihr Buch „Bayerische Amazonen“ aufgenommen hat, ist zuzustimmen, wenn sie schreibt: „Heute ist Emerenz Meier fest verwurzelt in der bayerischen Literaturgeschichte und ihre […] Erzählungen leben auch in jüngeren Generationen weiter, sind sie doch nicht nur Zeugen einer vergangenen Zeit, die längst der Verklärung anheim gefallen ist, sondern lebendige Erinnerung an eine rebellische Frau, deren Horizont immer größer war als das Denken ihrer Zeit dies zulassen wollte.“ Der Herausgeber, Dr. phil. Hans Göttler (*1953), der sich seit Mitte der 1980er Jahre mit Leben und Werk von Emerenz Meier beschäftigt und zum 150. Geburtstag der Dichterin am 3. Oktober 2024 eine Biographie über sie (Emerenz Meier, „Sanfte Rebellin“ zwischen Bayerwald und Chicago, Regensburg: Pustet, 2024) vorgelegt hat, war von 1983 bis 2020 als Akademischer Direktor für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Passau tätig und ist seit seiner Pensionierung weiter als Schriftsteller und Vorleser im Einsatz für die Bairische Literatur und Sprache; seit 2005 ist er Mitglied der renommierten Literatenvereinigung „Münchner Turmschreiber“.
„Ich bin fürchterlich radikal gesinnt“
Die vor 150 Jahren geborene Emerenz Meier zählt zu den bedeutendsten bayerischen Autorinnen, wurde aber lange Zeit als Schriftstellerin unterschätzt. Dass sie nicht in Vergessenheit geriet, ist unter anderem ihrem Biografen und Herausgeber Hans Göttler zu