Autor | Dr. Peter von Bomhard |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 15 |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | B0000BS0N5 |
Erschienen | 1981 |
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Aschau, 927 als „Ascouva" (Eschen-Au) erstmals erwähnt, war ursprünglich Bezeichnung für das ganze Talbecken der Prien zwischen den Vorbergen der Kampenwand und des Zellerhorns. Römerfunde zeigen, daß das Tal schon früh von einem Verkehrsweg durchzogen war. Bedeutung erlangte das Gebiet aber erst mit der Entstehung der Burg Hohenaschau (3. Viertel 12. Jh.; Besitzer bis 1328/29 Aschauer, dann Mautner, ab 1374 Freyberg, seit 1610 eine 1853 erloschene Linie der Grafen Preysing). Das Herrschaftsgericht Hohenaschau war zwar der bayerischen Landeshoheit unterworfen, nahm aber sonst eine Stellung ähnlich der kleiner Reichsgrafschaften (z. B. Hohen-waldeck, Haag) ein und bildete somit ein kleines Reich für sich. Das siedlungsmäßig günstig gelegene Niederaschau entwickelte sich zum Hauptort der Herrschaft. Kirchlich gehörte Niederaschau ursprünglich zur Pfarrei Prien (die seit 1202 bzw. 1421 dem Chorherrenstift Herrenchiemsee inkorporiert war). Das Gotteshaus in Niederaschau wird erstmals erwähnt im Codex Falkensteinensis (um 1160/90). Seine Bedeutung als Hauptkirche des Herrschaftsgerichts Hohenaschau bezeugen die Stiftungen von vier Benefizien im 14. und 15. Jh. Seit 1542/45 übte einer der Benefiziaten als Kurat auch die Seelsorge aus. 1680 erwirkte schließlich die Gerichtsherrschaft die Errichtung einer selbstständigen Pfarrei Niederaschau; diese wurde von 1694 bis zur Säkularisation mit Chorherren von Herrenchiemsee besetzt. Große Bedeutung besaß einst die 1619 von Joh. Christoph Frhr. von Preysing gegründete Niederaschauer Rosenkranzbruderschaft (bilderreiche Prozessionen und schon 1645 bezeugte Passionsspiele in der Kirche).