Autor | Reiser Rudolf |
Verlag | Stiebner Verlag |
Seiten | 96 |
Epoche | 1800–1900 |
Personen | Ludwig I. König von Bayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3830710356 |
Erschienen | 2005 (Grünwald) |
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ROMA zog ein langes Leben den bayerischen König Ludwig I. an, ein Wort, das er so gerne auch rückwärts las: AMOR. Tagsüber besuchte er Kirchen, Klöster, Kneipen und Künstlerateliers, abends seine jeweilige Geliebte, von denen er drei malen ließ. Ihre Porträts zieren heute die Neue Pinakothek. Ebenso ein Bild, das ihn im Kreis seiner Freunde in einem Weinlokal zeigt (Titelbild). In eine Schönheit verliebte er sich so schnell, daß er die üblichen Vorsichtsmaßnahmen vergaß und so Vater eines kleinen Ludwig wurde. In seinen Gedichten lobte er seine Gespielinnen, in seinen vielen Briefen an die Künstler gab er Anregungen und Anweisungen. Was er zwischen dem Aventin und dem Ponte Molle für nachahmenswert hielt, erfuhren Klenze und Gärtner, Cornelius und Ziebland unverzüglich. Dazu erwarb er in Rom die schönsten Antiken für seine Glyptothek. Seine Vasensammlung ist die bedeutendste und größte der Welt. Agent Wagner beriet ihn bei den Ankäufen vorzüglich. Zweimal durfte Klenze seinen Herrn in den Süden begleiten. Er schrieb über den Wittelsbacher: »Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß ein solches Leben in Rom für lemand, der mit Gefühl, Bildung und offenem Sinn für Schönheit der Natur und Kunst begabt ist, wol das Höchste genannt werden kann, was irdische Genüße darbieten können.«
Der Verfasser:
Rudolf Reiser wurde in Regensburg geboren und studierte in München und Wien die Fächer Geschichte, Psychologie und Osteuropakunde. 1968 Promotion bei Karl Bosl über barocke Gesellschaftsgeschichte. Von 1969 bis 1996 Redakteur für Bildung, Wissenschaft und Forschung bei der Süddeutschen Zeitung. Verfasser von rund tausend Aufsätzen und über 50 Sachbüchern mit den Schwerpunkten Antike, Bayerische Geschichte, Städtemonographien.