Autor | Baumann Angelika, Heusler Andreas |
Verlag | Landeshauptstadt München |
Seiten | 24 |
Suchbegriff | Lebensborn |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 01000000019 |
Erschienen | 2013 |
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Vorwort
Der 1935 auf Veranlassung Heinrich Himmlers gegründete Verein Lebensborn wirkte unter dem Deckmantel sozialkaritativer Fürsorge für ledige Mütter und uneheliche Kinder an der Umsetzung der nationalsozialistischen Bevölkerungs- und Rassenpolitik mit. In den Heimen des SS-Vereins konnten »rassisch und erbbiologisch wertvolle« Frauen ihre Kinder entbinden. Ledigen Frauen war dies unter Geheimhaltung möglich, der Lebensborn übernahm zudem die Vormundschaft, sicherte Kind und Mutter finanziell ab und sorgte bei Bedarf für die Vermittlung der Kinder in Pflege- oder Adoptivfamilien. Dieser fürsorgerische Ansatz täuscht über den eigentlichen Zweck hinweg, nämlich mit Kindern »guten Blutes« zum Aufbau einer »rassischen Elite« des Dritten Reiches beizutragen.
Welche besondere Rolle München für den Lebensborn spielte, ist bislang weitgehend unbekannt. Der SS-Verein eröffnete sein erstes Heim 1936 im 30 Kilometer entfernten Steinhöring und verlegte seine Zentrale 1938 von Berlin nach München. In den Folgejahren expandierte der Lebensborn nicht nur im Stadtgebiet, sondern koordinierte von München aus seine europaweiten Aktivitäten.
Ziel der vom Kulturreferat und dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt München präsentierten Veranstaltungsreihe ist es, über die Praktiken des Lebensborn aufzuklären und die besondere Bedeutung der »Hauptstadt der Bewegung« für den Verein in Erinnerung zu rufen. Zugleich soll der Legendenbildung, dass es sich beim Lebensborn um eine »Zuchtanstalt« zur Zeugung »arischer Kinder« gehandelt habe, entgegengewirkt werden.