Publikationen

Mehr als fünfzig Jahre hat Wilhelm Hausenstein in München gelebt - mehr als fünfzig Jahre haben seine von leidenschaftlicher Liebe getragenen Bemühungen der Erhaltung und ständigen Belebung des genius loci der bayerischen Hauptstadt gegolten. Der Student, der 1903 die Münchener Universität bezog, trat in die farbig-pompöse Welt der repräsentativen Kunststadt des frühen zo. Jahrhunderts ein - in die fast spätantike Pracht des Münchens der Lenbach, Hildebrand und Stuck. Sein wacher, kritischer Geist lernte bald die echten Werte der barocken Vergangenheit von den fragwürdigen dieser Zeit zu unterscheiden und immer wieder hat er sich in den Jahren vor und nach dem i. Weltkrieg für den reinen Klang der alten Kunst eingesetzt. Den sensiblen Kunstkritiker und blendenden Schriftsteller reizten jedoch nicht nur die reichen Werte der Vergangenheit, er wandte sich auch mit ernstem Interesse den lebendigen Strömungen der Gegenwart zu: Klee - Weisgerber - Rilke und vielen anderen trat er in den Jahren vor und nach i9i8 nahe und setzte sich für die modernen Ideen ein, wo er sie als wesentlich erkannte. Mit wachsender Besorgnis sah der reife Mann am Ende der zoer Jahre die nahende Bedrohung der kulturellen Struktur der bayerischen Hauptstadt und warnte, bis ihm im dritten Reich die Möglichkeit schriftstellerischen Wirkens für seine Stadt immer mehr beschnitten wurde. Der 2. Weltkrieg, der die grausamen Zerstörungen brachte, fand ihn in der Öffentlichkeit zu ohnmächtigem Schweigen verurteilt. Seine Trauer um die geliebte Welt, die vor seinen Augen in Trümmer sank, konnte er nur seinen Tagebuchblättern anvertrauen.

• STADT UND STADTBILD
  • Rückblick eines Zugereisten
  • Schwabinger Impression
  • Die Schönheit der Frauenkirche
  • Patrona Bavariae
  • Die Asamkapelle
  • Die Dreifaltigkeitskirche
  • Die alte Annakirche
  • Im Hofgarten
  • Tellus Bavarica
  • Die Brunnenfrau
  • Die Fresken in den Hofgarten-Arkaden
  • Am Chinesischen Turm
  • Die Amalienburg
  • Der Anfang der Zerstörung Münchens
  • Tagebuch im Kriege
• SINN UND VERHÄNGNIS EINER STADT
• VON KUNST UND KÜNSTLERN
  • Apollon von Tenea
  • Rede zur Wiedereröffnung der Pinakothek
  • Münchner Bilderbogen
  • Nymphenburger Porzellan
  • Adolf Oberländer
  • Nekrolog auf Stuck
  • Adolf von Hildebrand
  • Erinnerung an Rilke
  • Karl Valentin, der große Komiker
• ÜBER MÜNCHEN HINAUS
  • Besuch beim Kronprinzen Rupprecht
  • Blutenburg oder die vier Evangelisten
  • Auf Leibls Erdenspur