Autor | Schattenhofer Michael |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 64 |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | Schloss Suresnes, Schwabing |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3795408377 |
Erschienen | 1990 |
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Ein gutes und sauberes Exemplar. - Wie die Anlage von Nymphenburg unter Kurfürst Max Emanuel nach dem Vorbild von Schloß Versailles ausgebaut wurde, so ahmt SchloßSuresnes in München-Schwa-bing als Sitz des Kurfürstlichen Kabinetts-Sekretär Franz Xaver Ignaz von Wilhelm das westlich von Paris gelegene Château de Suresnes nach, in dem Max Emanuel während seiner Exilzeit berühmt gewordene Feste gab. Ursprünglich nach niederländischem Geschmack ausgestattet und mit Schloß Nymphenburg durch eine Blickachse verbunden, zog das Suresnes-Schlößchen, auch Absteigequartier des Kurfürsten Clemens August von Köln, bald weitere Adelssitze nach Schwabing wodurch der Ort aus seiner bisherigen Dorßdylle gehoben wurde.
Der Strukturwandel Schwabings spiegelt sich auch weiterhin in den Besitzern von Schloß Suresnes wider: Auf den Adel folgt zu Beginn des 19. Jh. das gehobene Bürgertum, vor allem höhere Beamte und Unternehmer, darunter der berühmte Professor und Königl. Ministe-rialratDr. Carl August Steinheil, der hierherseine optischastronomische Werkstätte verlegte. Dann zogen die Künstler ein: Die Bildhauerin Elisabeth Ney schuf hier zwei Marmorbildwerke König Ludwigs IL, eine junge Künstlergruppe um Ludwig Ganghofer hatte hier ihre Versammlungsstätte „Rosenau", der Maler Paul Klee richtete sich hierfür einige Jahre sein Atelier ein. Nur drei Wochen langkonnte der Revolutionär Ernst Toller 1919 in Schloß Suresnes von dem Maler Lech vor seinen Verfolgern verborgen gehalten werden. Ein neues Kapitel eröffnete der Übergang des Schlößchens in den Besitz der katholischen Kirche, besonders seitdem es die Katholische Akademie in Bayern mit neuem Leben erfüllt.