Herausgeber: Wüst Wolfgang, Heller Marina, Schneider Paulus, Wüst Sabine Verlag:
Erscheinung: 2/2021
Prof. Dr. Wolfgang Wüst war von 2000 bis 2019 Lehrstuhlinhaber für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2019 ist er Vorsitzender der 1948 begründeten Fränkischen Arbeitsgemeinschaft e. V. Zusammen mit Marina Heller und Sabine Wüst, die ebenfalls in der Wissenschaftstradition der vorgenannten Universität stehen, richtet er unter dem klangvollen Titel „Bacchus küsst Franken“ den Blick auf die Wein- und Agrargeschichte in Franken, die im Frühmittelalter ihren Anfang nahm. Seit dem Hochmittelalter entwickelte sich – in Wechselwirkung mit dem sich ausbildenden Städtewesen – ein überregionaler Weinhandel, von dem auch die ansässigen Stifte und Klöster profitierten. Der Silvaner, der nachweislich seit 1659 angebaut und durch die Grafen von Castell und das Zisterzienserkloster Ebrach protegiert worden ist, erwuchs zur bedeutendsten Rebsorte Frankens.
Im Mittelpunkt der Pub ... mehr
Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.
| Friederike Wagner https://buchpalastmuenchen.de
Ein Spaziergang dreier Damen durch das frühabendliche München, denen sich zwei Herren dazu gesellen - nicht zufällig, sondern verabredet. Sie alle verbindet ein Interesse an Paul Heyse, der im München des 19. und des angehenden 20. Jahrhunderts eine zentrale bekannte und gefeierte Persönlichkeit war, ausgezeichnet mit dem Literaturnobelpreis. Sie sind auf dem Weg zur ehemaligen Heyse-Villa, in der ein nach ihm benanntes Kulturzentrum entstehen könnte. Die Flaneure tauschen sich aus über den Literaten, zitieren ihn und beobachten parallel dazu die Münchner, die an diesem lauen Märzabend unterwegs sind. Kennt der Leser die Stadt, hat er viele erwähnte Orte und Details sofort vor Augen und spaziert mit den Protagonisten durch Strassen und über Plätze. Ein Münchenroman des Münchner Autors Hans Pleschinski.
Diese Rezension wurde uns freundlicherweise von der Buchhandlung Buchpalast in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.
| Florian Welle https://muenchner-feuilleton.de
»Mir ging es immer darum«, erklärte Hans Pleschinski einmal, »Historie wachzurufen«. Dieser Arbeitsmaxime verdanken wir unter anderem eine Übersetzung des geheimen Tagebuchs des Herzogs von Cro sowie die Herausgabe der Lebenserinnerungen von Else Sohn-Rethel. Die Fantasie für das eigene Schaffen wurde in den letzten Jahren vor allem von Literaturnobelpreisträgern beflügelt. In »Königsallee« imaginierte der Schriftsteller ein Aufeinandertreffen von Thomas Mann und seinem »Augenstern« Klaus Heuser in der Wirtschaftswunder-BRD. In »Wiesenstein« erzählte er die letzten Lebensjahre Gerhart Hauptmanns. Pleschinskis jüngster Roman »Am Götterbaum« scheint nahtlos daran anzuschließen, steht doch mit dem gebürtigen Berliner Paul Heyse – nach dem Historiker Theodor Mommsen und dem Philosophen Rudolf Eucken – der erste deutsche mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Schriftsteller im Zentrum. Oder?
Was auf den ersten Blick ausgemacht sc ... mehr
Während es anderswo mit der Umbenennung von Hitlerstraßen getan war, konnte Nürnberg seine braune Hypothek nicht so leicht tilgen. In keiner anderen Stadt weisen so unübersehbare bauliche Hinterlassenschaften auf den nationalsozialistischen Größenwahn hin. Der Verfasser führt an die historischen Orte und erklärt ihre frühere und gegenwärtige Nutzung. Beginnend mit dem Reichsparteitagsgelände, wo von 1933 bis 1938 die Naziaufmärsche stattfanden, die durch Leni Riefenstahls Film "Triumph des Willens" noch heute erlebbar sind. Dann mit dem Saal 600 im Justizpalast, dem Schauplatz der Nürnberger Prozesse 1945/46. Ergänzende Texte von Prozessbeobachtern, z. B. von Simone de Beauvoir, Bertolt Brecht, Ilja Ehrenburg und Herta Müller bieten einen anschaulichen Einblick in das damalige Geschehen. Vorgestellt werden verschiedene Aktionen der Stadt, um des verhängnisvollen Erbes Herr zu werden. So mit der gegenwärtigen Nutzung des Reichsparteitagsgeländes als ... mehr
| Marion Hübinger https://www.bo
Zwei starke Frauen, Annalena Gonzales und Hauptkommissarin Helga Herbertsen ermitteln in diesem Fall. Die eine bewegt sich am Rande der Legalität, die andere ist Gesetzeshüterin. Inmitten des idyllischen Berchtesgaden stößt die Polizei auf fünf Tote in einer Wohnung, alle arbeiteten im Dunstkreis einer IT-Sicherheitsfirma. Einer der Toten ist der Bruder von Annalena Gonzales. Mit ihren ganz eigenen Methoden trägt Annalena dazu bei, die blutigen Morde aufzuklären.
| Katrin Rüger https://buchpalastmuenchen.de
Durchgeknallt scheint hier nicht nur der FI Schalter, als Ermittlerin Waltraud Winter ihren Fön in die Badewanne senkt. Sie fahndet mit Konny Kramer, nein, an Drogen stirbt ausnahmsweise keiner, im Fall eines ermordeten Verlegers und zweier Kollegen. Führen die Spuren zu einem Killer über den der verhuschte Autor Thorsten Thodenhöfer gerade eine Biografie verfasst? Beide scheinen sehr von sich überzeugt und bleiben doch der "Schatten eines Traumes".
Oder findet sich beim Umlaufaufzug, einem alten Paternoster im Münchner Verlagsgebäude, der in einen mysteriösen Keller führt, die richtige Spur? Offensichtlich versetzt er seine Fahrgäste beim Umsetzen der Kabine in minimal veränderte Paralleluniversen, die Konny Kramer in ein ungeahntes Labyrinth seiner Ängste führt. Wo steckt eine greifbare Wirklichkeit? Und wer ist hier unter all den Versehrten eigentlich der narzistische Gott? Überbordende Autorenfanta ... mehr