Autor | Wehrmann Gerald |
Verlag | Bauer-Verlag |
Seiten | 98 |
Gattung | Historisches Sachbuch |
Themenbereich | Historisches |
Epoche | 1900–1945 |
Ort | Fischhausen, Neuhaus, Spitzingsee, Valepp, Waitzingeralm |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | Windbruch, Föhnsturm, Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Eisenbahn |
Buchart | Hardcover |
ISBN | EAN | 39555114210 | 9783955511425 |
Erschienen | Juni 2019 (Thalhofen) |
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Am Dreikönigstag 1919 fegte ein Orkan durch das Tal der Valepp am Spitzingsee in den oberbayerischen Bergen und warf rund 300.000 Bäume wie Streichhölzer um. In dieser für unsere bayerische Heimat so harten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde durch eine technische Meisterleistung eine Waldbahn vom Tal ins Gebirge gebaut, um das Holz zu bergen. In nur drei Jahren harter Arbeit waren die Sturmschäden aufgearbeitet, und die Bahn wurde vertragsgemäß zurückgebaut. Schon bald fiel diese hochinteressante Episode der Geschichte unserer Heimat der Vergessenheit anheim. Dieses Buch versucht allen Menschen, die diese außergewöhnliche Leistung vollbrachten, den findigen Ingenieuren wie den einfachen Holzknechten, ein würdiges Denkmal zu setzen. Dieses Buch beschreibt auch den im Juli 2010 eröffneten Wanderweg auf der Originaltrasse der alten Bockerlbahn in Wort und Bild.
Die Waldbahn Neuhaus-Spitzingsee-Waitzingeralm, im Volksmund liebevoll die „Neuhauser Bockerlbahn“ genannt, war nur eine kurze Episode in der Geschichte unserer oberbayerischen Heimat. 100 Jahre ist das nun schon her. Die technische Entwicklung hat in diesen Jahren geradezu rasante Sprünge gemacht. Zur damaligen Zeit musste mangels der in der heutigen Zeit selbstverständlichen Baumaschinen alles noch in Handarbeit bewerkstelligt werden, eine für unsere Vorstellung teilweise unmenschliche Schinderei. Die Menschen damals kannten es nicht anders. Als es darum ging, die geplante Waldbahn in die Tat umzusetzen, setzten sie all ihre Kraft und ihr Können ein und schufen in kürzester Zeit eine technische Meisterleistung. Nach dem Rückbau fiel die Waldbahn relativ schnell der Vergessenheit anheim. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entwickelte sich Deutschland politisch rasant vom Kaiserreich zur Demokratie der Weimarer Republik und weiter zu Diktatur des 3. Reiches, dann kam der schreckliche Krieg mit seinen Folgen – da hatte man wahrlich anderes im Kopf als unsere Waldbahn im bayerischen Oberland. Mitte der 80er Jahre stieß der Verfasser auf der Suche nach einem Thema für seine Diplomarbeit der Forstwissenschaften auf einen kleinen Artikel in der Zeitschrift „Charivari“ über diese Waldbahn. Nach langwierigen Recherchen entstand dann eine Diplomarbeit über die Waldbahn und 26 Jahre später, nachdem das Interesse der Bevölkerung an dieser Geschichte ihrer Heimat wiedererwacht war, das Buch.
Nicht zuletzt gilt sein Dank dem „Freundeskreis der Neuhauser Bockerlbahn“, der mit viel Geduld und uneigennütziger Arbeit die damalige Trasse der Bahn, die man heute auf einem Wanderweg begehen kann, mit Informationstafeln
versehen hat, auf der der Wanderer viel über diese interessante und wissenswerte Geschichte der ehemaligen „Bockerlbahn“ lesen kann.