Rezensionen
 

litera bavarica - Rezensionen



Oft übersehene kleine Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

Autor: Kreußer Gerdi, Kreußer Willi, Hoffmann Karl-Franz, Beck Hilmar
Verlag: Königshausen & Neumann
Erscheinung: 9/2020

|  Marion Sedelmayer  https://www.mi

Gleich vorab zur Klarstellung - leider ist der Titel diesbezüglich etwas irreführend - es handelt sich nicht um einen Reiseführer zu den berühmten Kunstdenkmälern der Residenzstadt am Main, sondern um ein ungemein detailreiches, akribisch zusammengestelltes Inventar zu Bildstöcken, Hausheiligen, Gedenktafeln und Inschriften im gesamten Stadtgebiet. In Rundgängen durch die Stadtteile auch jenseits der touristisch erschlossenen Innenstatt, lenkt der Führer den Blick auf die kleinen, oft übersehenen Denkmale am Wegesrand und lädt so zu neuen Entdeckungen ein. Jedes Objekt ist dokumentiert mit einer farbigen Abbildung und einer Kurzbeschreibung. So lässt sich die Stadt auch für Einheimische auf bisher unbekannten Pfaden erkunden. Für Büchereien in der Region empfehlenswert als Bestandsergänzung.

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Mehr oder weniger bedeutende Ereignisse aus der Bayreuther Stadtgeschichte.

Autor: Müller Stephan
Verlag: Wartberg Verlag
Erscheinung: 9/2020

|  Hans Baier

"Es sollen in meinem Lande alle glücklich sein." Inwieweit dieses Versprechen von Markgraf Friedrich von Bayreuth eingelöst wurde, davon handeln 28 Geschichten, die von Glücksmomenten und -tagen aus der Stadtgeschichte erzählen. Z.B. vom 12. Januar 1980, als die Spielvereinigung Bayreuth den FC Bayern München aus dem DFB-Pokal warf oder vom Sieg im "Spiel ohne Grenzen" 1974. Ein weiter sportlicher Glückstreffer: Das Double aus Meisterschaft und Pokal in der Basketballbundesliga 1988/89. Glück gehabt in Bayreuth hatte auch Napoleon, als er einem Attentat entging. Casanova empfand Glück, zumindest wenn er an Bayreuth dachte, denn dort wurde seine Tochter Sophie getauft. Sie ist das einzige Kind, das er anerkannte, und über das er in seinen "Memoiren" berichtete. Einen doppelten Glückstag gab es für Richard Wagner, und zwar am 22. Mai 1872, denn da feierte der Meister gleichzeitig Geburtstag und die Grundsteinlegung zum Festspielhaus. Das ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Die Stadt Nürnberg, aus einer ungewohnten Perspektive geschildert.

Autor: Rosenzweig Werner
Verlag: Wartberg Verlag
Erscheinung: 9/2020

|  Hans Baier  https://www.mi

Ereignisse und Orte, die in den offiziellen Darstellungen unbeachtet bleiben, werden hier in historischen Details vorgestellt. Nächtliche Erlebnisse auf 14 Geisterwegen, die vom Hauptmarkt aus zu Hexen und Dämonen führen. Sagen und Legenden aus dem Mittelalter, die im Johannisfriedhof spielen oder von kleinen Häusern erzählen, wo die Henker wohnten. Aber auch von dunklen Plätzen, dem Reichsparteitagsgelände oder dem Gerichtssaal 600, in dem die Nürnberger Prozesse stattfanden, die den Namen der Stadt in der ganzen Welt bekannt gemacht haben. Eingeladen wird zu einem Besuch der Sternwarte, um dort nach der "Dunklen Materie" zu suchen. Zwei Persönlichkeiten, Eppelein von Geilingen, an den sich die Nürnberger nur ungern erinnern, und Kaspar Hauser, dessen Biographie weitgehend im "Dunkel" bleibt, treten auf. Nicht verschwiegen wird die Rolle der Stadt ab 1999 als NSU-Tatort, bei dem trotz des Aufsehen erregenden Prozesses im Jahr 2018 vieles nicht an ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Der falsche Preuße

Autor: Seeburg Uta
Verlag: HarperCollins
Erscheinung: 8/2020

|  Marion Hübinger  https://buchpalastmuenchen.de

Der Debütroman von Uta Seeburg spielt im München des ausgehenden 19. Jahrhundert. Gemeinsam mit Hauptmann Wilhelm Freiherr von Gryszinski bewegt sich der Leser zu Fuß oder mit der Droschke durch die Straßen der schillernden Goßstadt, und ganz besonders durch Haidhausen, Bogenhausen und der Innenstadt. Der preußische Polizist wurde aufgrund seines hervorragenden Ermittlerrufes nach München berufen, wo er mit Gattin, Sohn und einer Haushälterin lebt.  Diesem Ruf muss er natürlich beim ersten Mordfall gerecht werden, was allerdings keine leichte Aufgabe ist. Politische Interessen, hausgemachte Ärgernisse und die fehlende Möglichkeit, in den besser gestellten Kreisen Antworten zu finden, stellen den geradlinigen Ermittler vor diverse Probleme.  Bald schon hat die Autorin ein breit gefächertes Feld an Verdächtigen, an Zeugen und  Nebenschauplätzen entwickelt, so dass man mitunter den Überblick verlieren kann.  Nichtsdestotrotz entf ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Die Tochter des Zauberers

Autor: Rehn Heidi
Verlag: Aufbau Verlag
Erscheinung: 8/2020

|  Friederike Wagner  https://buchpalastmuenchen.de

In der Reihe über berühmte Frauen im Aufbau Verlag ist nun ein Roman über Erika Mann erschienen. Er beleuchtet die ersten Jahre Erikas im Exil in New York. Als Thomas Manns Tochter wird sie mit offenen Armen von der Gesellschaft der Reichen und Schönen aufgenommen. Mit ihrem Bruder Klaus bewegt sie sich gleichzeitig in den Kreisen der europäischen Exilanten. Sie engagiert sich sehr dafür, eine Zukunft für ihr in Deutschland zunächst sehr erfolgreiches, nun unter Hitler verbotenes,  Kabarett "Die Pfeffermühle" zu ermöglichen und damit auch die Mitwirkenden in Sicherheit zu bringen. Darunter befindet sich ihre Lebensgefährtin Therese Giehse. Erika erhält bei ihrem Projekt Unterstützung ganz unterschiedlicher Art von zwei Männern, die auch ihr Herz erobern wollen und zu denen sie sich auch tatsächlich hingezogen fühlt. Wie sich in diesem Gefühlsdilemma eine Lösung findet, wie die Pfeffermühle in New York zwar scheitert, aber Erika zu einer vi ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Symphonie einer Großstadt

Autor: Stricker Tiny
Verlag: p.machinery
Erscheinung: 8/2020

|  Klaus Hübner  https://muenchner-feuilleton.de

Gesten, Blicke, Satzfetzen, Dresscodes, Gesichter, Stimmungen – niemals war U-BahnFahren so
aufregend wie bei Tiny Stricker. Das Herumschlendern in der Hirschau oder am Nymphenburger
Kanal, das Kneipen- und Kinogehen auch nicht. Hat die Station Giselastraße etwas von einem
versunkenen Schiff oder einem verborgenen Tempel am Strand bei Korinth? Ist der
Eichendorffplatz wirklich nur langweilig? Kann die verblichene Kopie einer Besprechung im
Restaurantfenster zu Tränen rühren? München mit anderen, an der Antike und der Klassik
geschulten Augen. Besonders aufmerksam registriert Tiny Stricker interkulturelle Begegnungen:
»Vermutlich spricht sie noch wenig Deutsch, denke ich, verlässt sich auf die Sprache der Blicke, die
ihr aus ihrem Kulturkreis heraus gut vertraut ist …«. Auch Reisen mit der Freundin stehen an,
Weimar, Sarajevo und Split, die Chiemgauer ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Kulturzeitung „Münchner Feuilleton“ zur Verfügung gestellt.

Wie alles kam. Roman meiner Kindheit

Autor: Maar Paul
Verlag: S. Fischer
Erscheinung: 8/2020

|  Birgit Speckle

Wenn ein international bekannter Kinder- und Jugendbuchautor wie Paul Maar mit achtzig Jahren seine Lebensgeschichte vorlegt und damit außerdem sein erstes Buch für Erwachsene, hat dies den angemessenen Widerhall in der Medienlandschaft. Dieses Echo fällt durchweg positiv aus. Mit seinen Kindheits- und Jugenderinnerungen in Unterfranken – in dem Dorf Obertheres und in Schweinfurt – beschreibt Paul Maar den Weg zu seinem Selbstverständnis als Künstler, verspannt in Beziehungen zu den Familienmitgliedern. Als roter Faden zieht sich das schwierige und gebrochene Verhältnis zu seinem Vater durch den Text – eine „Nachgetragene Liebe“ im Sinne des gleichnamigen Buches von Peter Härtling.

Was hier verhandelt werden soll, ist ein Einzelaspekt in Maars Buch, der für Volkskunde, Heimat- und Biografieforschung bedeutsam ist. Biografien, Romane und Erzählungen bayerischer Autorinnen und Autoren, die ihre Kindheit und Jugend im Spannungsfeld zwische ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Zugspitze

Autor: König Stefan
Verlag: AS Verlag
Erscheinung: 7/2020

|  Katrin Rüger  https://buchpalastmuenchen.de

Seit 1820 ist der von uns aus unweit gelegene, höchste Berg Deutschlands rundum Spielwiese für Alpinisten, Ausflügler und Sportler. Stefan König teilt diese Bergmonografie in viele kleine, reich bebilderte Etappen, in die man nach Lust und Laune eintauchen kann. Mal krakseln wir mit dem Autor an der Wetterkante und weiter zur  Geschichte der Wetterstation. Dann erzählt er von der Errichtung der Zugspitzkreuzes und vom Münchner Haus, von Seilbahnen und technischer Erschließung. Von Wegen auf den Berg und Blicken hinab und gleich wieder hinauf, auf umliegende Gipfel. Wir steigen hinab, an die Orte am Fuße und erproben seine Umrundung mit dem Mountainbike. König lüftet Geheimnisse und erzählt viel Wissenswertes.  Doch wenn der Berg im Wolkenmeer liegt, oder die Morgensonne seine Grate zum Glühen bringt, der Schnee seine Flanken bepudert hat, springt, ganz ohne Worte, ein Stück Magie und Erhabenheit, die nur ein Berg in sich tragen kann, auf den Betr ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

"Ich spreche sieben Sprachen, aber am liebsten Fränkisch" (Elke Sommer).

Autor: Haberkamm Helmut
Verlag: ars vivendi
Erscheinung: 7/2020

|  Hans Baier  https://www.mi

Der Verfasser, "passionierter" Mundartdichter, geht in einem unterhaltsamen "Gräschkurs" den Vorzügen und Hintergründen der fränkischen Mundart nach. Er trägt ein eindringliches Plädoyer für sie als wichtiges gesellschaftliches Integrationsimpuls vor. Für Grammatik, Kuriositäten, Zungenbrecher und "Sagerern", ebenso für typische Mehrfachbedeutungen, so für das Wort "Donna" (Mülltonne, Dornen, Turnen) oder für Fremdwörter wie "Powerpointpraesentation (als "Bauerboindpräsendadion" ins Fränkische transkribiert) gibt es anschauliche Beispiele. Der Verfasser beklagt sich dabei, dass die Mundart nicht selten als eine "Art defizitäres" Hochdeutsch kritisiert wird. Obwohl sich das Buch auf den Aischgrund bezieht, werden doch allgemeingültige Aussagen zur Bedeutung der Mundart über den angesprochenen Bereich hinaus gemacht, deswegen ohne Einschränkung zu empfehlen.

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Unterhaltsame Fülle an kuriosen und skurrilen Fakten über Franken.

Autor: Ronge Hartmut
Verlag: J. Berg Verlag
Erscheinung: 6/2020

|  Hans Baier  https://www.mi

Geboten wird eine witzig formulierte und unterhaltsame Überfülle an Kuriositäten, Peinlichkeiten und skurrilen Fakten in fast 700 Beispielen - nicht nur aus Kultur, Wissenschaft und Geschichte. Dabei greift der Verfasser weit über die drei fränkischen Regierungsbezirke hinaus, eingedenk der Tatsache, dass auch Frankreich, wie der Name schon sagt, einmal zu "Franken" gehörte. Über die Auswahl ließe sich streiten. Bei zahlreichen Eintragungen fehlen aber "nützliche" Details. Z.B. werden sieben fränkische Autobahnen aufgezählt, weitere vier (A45, A72, A81, A93) werden wohl als "unnützes Wissen" angesehen. Zur Begründung des Sprichworts, "Bayern werde von Franken regiert und von Pfälzern verwaltet", sind sechs Ministerpräsidenten aus Franken genannt, je nach Zählung werden weitere sechs unterschlagen. Bei Wilhelm Hoegner und Hans Ehard hätte man als Kuriosum anführen können, dass sie im gleichen Jahr (1887) geboren und im ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

litera bavarica ist eine Unternehmung der Histonauten und der Edition Luftschiffer (ein Imprint der edition tingeltangel)
in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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