Rezensionen
 

litera bavarica - Rezensionen



Ohne Obdach, aber mit Champagner

Autor: Oesterle Uli
Verlag: Carlsen
Erscheinung: 5/2020

|  Günter Keil  https://muenchner-feuilleton.de

Die neue Graphic Novel »Vatermilch« des Münchner Zeichners Uli Oesterle begibt sich auf die
Suche nach seinem eigenen Vater, der viele Jahre auf der Straße lebte.
Vor dem ältesten Kiosk Münchens schwingt sich Uli Oesterle von seinem Fahrrad. Hier, am Ostufer
der Isar, an der Wittelsbacherbrücke, trinkt der Comickünstler und Illustrator gerne mal ein Bier.
Oder trifft sich mit Freunden. »Der Kiosk liegt auf der Hälfte meiner Radstrecke«, sagt er. Mit
seiner Familie lebt Oesterle in Obergiesing, und mit acht Kollegen teilt er sich ein Atelier in
Schwabing. Der 54-Jährige zeichnet und schreibt nahezu alles: schräge Comics, hochwertige
Graphic Novels, bunte Wimmelbilder, riesige Puzzles und innovative Illustrationen. Seine Bücher
erscheinen in sechs Sprachen.
Die Wittelsbacherbrücke taucht in Oesterles Graphic Novels regelmäßig auf. In seinem neuen ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Kulturzeitung „Münchner Feuilleton“ zur Verfügung gestellt.

Max, zefix! Lausbubengeschichten von heute

Autor: Hagenreiner Rosi
Verlag: Volk Verlag
Erscheinung: 5/2020

|  Annette Schäfer

Max ist fünf Jahre alt und lebt mit seiner Oma Erna, dem Opa Alfred und seiner Schwester Kati in Stephanskirchen in der Nähe des Chiemsees. Mit zum Hausstand gehören der schwarz-weiße Kater Gerhard und eine Reihe von Hühnern, die nach europäischen Royals benannt sind (… dass der gehässige Hahn Donald heißt, ist nur ein Bonmot am Rande). Diese idyllische Lebensgemeinschaft ist der Rahmen für 25 Lausbubengeschichten, die die ehemalige Realschullehrerin Rosi Hagenreiner aus Amerang in ihrem Erstlingswerk „Max, zefix!“ veröffentlicht hat. Recht bullerbümäßig geht es da zu, wenn Max das Auto seines Opas rückwärts in den Keller fährt, auf Herrenchiemsee das Himmelbett von König Ludwig auf die Qualität der Matratze testet oder mit seiner etwas ungeliebten Patentante Hilde Bildungsausflüge machen muss. Die ganze Familie und auch die dörflich-heimelige Nachbarschaft scheinen mehr als tollpatschig zu sein, was zu zahlreichen kleinen und größeren Katastrophen ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Gemeinde Sielenbach

Autor: Liebhart Wilhelm, Ritter Michael
Verlag: EOS Verlag
Erscheinung: 4/2020

|  Wolfgang Pledl

Die Zeiten, in denen quasi alle paar Wochen irgendwo in Bayern eine Ortschronik erschien, sind längst vorbei. Dies liegt zum einen daran, dass mittlerweile die meisten Gemeinden Publikationen über ihre Geschichte herausgebracht haben. Es liegt zum anderen aber sicherlich auch daran, dass es immer weniger Forscher gibt, die das nötige fachliche Rüstzeug mitbringen, um sich an eine solch monumentale Aufgabe heranzuwagen. Umso mehr freut man sich daher über jedes neue gelungene Ortsbuch. Ein solches Beispiel für ein ebenso inhaltsreiches und fundiertes wie ansprechend aufbereitetes Werk hat nun die Gemeinde Sielenbach im Landkreis Aichach-Friedberg vorgelegt.

Keine Frage: Damit ein solches Buchprojekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden kann, müssen die Voraussetzungen stimmen, so wie es auch in Sielenbach der Fall war. Obwohl die Gemeinde keine 2000 Einwohner zählt, war sie bereit, eine beträchtliche Geldsumme in die Hand zu nehmen, um ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt

Herausgeber: Landesstelle der katholischen Landjugendbewegung Bayerns e.V.
Verlag:
Erscheinung: 4/2020

|  Daniela Sandner

Die ländlichen Räume in Bayern sind mit großen Herausforderungen konfrontiert, allen voran mit dem demografischen Wandel, der absehbar zu tiefgreifenden regionalen Ungleichheiten führen wird. Dabei erscheint die grundlegende Verschiedenartigkeit von Stadt und Land nicht nur als allgegenwärtiges Narrativ, sondern auch als unmittelbare Erfahrung von jungen Menschen.

Mit deren Bleibe- und Abwanderungsmotiven beschäftigt sich das von der Katholischen Landjugendbewegung Bayerns (KLJB) getragene Forschungsprojekt „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt.“ Hierzu wurden von Mitte 2017 bis Ende 2019 rund 600 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 27 Jahren befragt. Die vorliegende Publikation bündelt die Forschungsergebnisse sowie insgesamt acht Gastbeiträge, unter anderem von Manfred Miosga (Präsident Bayerische Akademie Ländlicher Raum, Universität Bayreuth), Frank Tillmann (Deutsches Jugendinstitut) und Heiko Tammena (Landesstelle d ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Kill Katzelmacher!

Autor: Calsow Martin
Verlag: grafit
Erscheinung: 3/2020

|  Marion Hübinger  https://buchpalastmuenchen.de

München 1948, das bedeutet eine Stadt in Trümmern unter amerikanischer Besatzungsmacht, ehemalige Wehrmachtssoldaten bei der Polizei, Armut, der berüchtigte Schwarzmarkt in Bogenhausen, unterdrückte Wut und Misstrauen, aber auch offener Hass. Der jüdische US-Offizier Marcus Feinstein legt seinen Hass gegenüber den Deutschen mitunter offen zur Schau. Ausgerechnet er wird Chef der Münchner Polizei. Was ihn am allermeisten widerstrebt, ist Kollege Steinmüller, einer dieser ehemaligen Wehrmachtssoldaten, mit dem er auf Geheiß seines Vorgesetzten zusammenarbeiten muss. Feinstein muss sich in seine Rolle fügen, möchte gute Arbeit leisten, er diskutiert und streitet viel mit dem nicht weniger engagierten Kollegen Steinmüller. Ein Ermittlerteam, das erst noch zu einem werden muss.  Calsow schafft es, genau wie in seinen Regionalkrimis eine authentische Stimmung zu erzeugen, die Spannung wächst nach und nach, und die Straßen Münchens, der Tegernsee und die Gegen ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

QUANTUM

Autor: Illinger Patrick
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinung: 3/2020

|  Marion Hübinger  https://buchpalastmuenchen.de

Wenn ein italienischer Physiker in einem Münchner Biergarten entführt, von zwei arabisch aussehenden Männern gefoltert und von einer GSG9 Einsatzgruppe befreit wird, dann sind alle Antennen aufgerichtet. Aber weder das Opfer, Nicola Caneddu aus Sardinien, noch die Journalistin Livia Chang, die dank ihres journalistischen Gespürs auf den Fall aufmerksam wird, ahnen, dass sie in einen Kampf um die Vormachtstellung der Großmächte reingezogen werden. Indien bedroht die ganze Welt mit verheerenden Detonationen durch Neutrinos, mit denen ausgerechnet Nicola Caneddu viele Jahre am CERN in der Schweiz geforscht hat. Und genau darum braucht es einen Elementarteilchenforscher, einen draufgängerischen amerikanischen Ex-Elitesoldat und die taffe Journalistin, um die Weltordnung wieder herzustellen. Von den ersten Seiten bis zur letzten ein wahres Pulverfass an Spannung!

Der Haidhauser Autor Patrick Illinger, geboren 1965, forschte ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Verhandlungen und Planungen zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt München von 1871 bis 1933

Autor: Blössner August
Herausgeber: Bäumler Klaus, Fochler Martin, Arbeitskreis Öffentliches Grün im Münchener Forum e.V.
Verlag: Franz Schiermeier Verlag
Erscheinung: 3/2020

|  Vinzenz Dufter

Der Architekt August Blössner (1875–1960) prägte entscheidend die Geschichte der Stadtentwicklung Münchens. Im Jahr 1916 übernahm er die Leitung des Stadterweiterungsbüros, das 1893 unter der Leitung von Prof. Theodor Fischer gegründet worden war. Dessen innovatives städtebauliches Konzept der Staffelbauordnung wurde von Blössner umgesetzt und weiterentwickelt; es sollte in München letztlich bis ins späte 20. Jahrhundert hinein Berücksichtigung finden.

Nur zwei Jahre nach Beginn seiner Amtszeit verfasste Blössner die Dokumentation „25 Jahre Münchener Stadterweiterung 1893 bis 1918“, die 1918 zum 25-jährigen Jubiläum des Stadterweiterungsbüros erschien. Doch auch nach seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1936 blieb er diesem Thema verbunden. 1949 stellte er ein umfangreiches Typoskript mit dem Titel „Verhandlungen und Planungen zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt München von 1871 bis 1933“ fertig, dessen Publikation ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Doch noch entdeckt!

Autor: Oswald Georg M.
Verlag: Piper Verlag
Erscheinung: 2/2020

|  Friederike Wagner  https://buchpalastmuenchen.de

Die Journalistin Sophia kommt von Berlin nach München, um das Programmheft des staatlichen Symphonieorchesters zu konzipieren. Gleich nach der ersten Begegnung beginnen Sophia und der ältere Cellist Daniel eine leidenschaftliche Beziehung. Wenn er bei ihr ist, fühlt Sophia sich in seiner Wohnung zuhause, ist er fort, tauchen Fragen und Zweifel auf. Was weiß sie eigentlich über sein Vorleben? Warum spürt sie eine unsichtbare Grenze auf der Schwelle zu seinem Arbeitszimmer? Die Journalistin in ihr kann nicht anders, als einem kleinen Hinweis nachzugehen und dieser führt sie zu einer Geschichte, die sie atemlos weiterforschen lässt. Wenn man diesen Roman liest, meint man, es sei eine wahre Geschichte, die sich da im Münchner Glockenbachviertel zugetragen hat!

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Das Landleben

Autor: Bätzing Werner
Verlag: C.H. Beck Verlag
Erscheinung: 2/2020

|  Thomas Gunzelmann

Auch wenn weltweit der Siegeszug des Lebensmodells „Stadt“ unaufhaltsam scheint – seit 2005 lebt weltweit die Hälfte aller Menschen in Städten, Tendenz deutlich steigend – heißt das keineswegs, dass der ländliche Raum und die mit ihm verbundene charakteristische Lebensform, eben das „Landleben“, keine Relevanz für die gegenwärtige Raumstruktur und für die zukünftige Raumentwicklung mehr hätten. Gerade in Bayern besitzt der ländliche Raum nach wie vor ein hohes Gewicht, sowohl demographisch als auch in den Verlautbarungen der Politik. Aber gibt es ein spezifisches Landleben überhaupt noch oder werden die Gegensätze zwischen Stadt und Land auf wirtschaftlicher, sozialer und mentaler Ebene nicht zunehmend eingeebnet? Muss man nicht mittlerweile eher von einem Stadt-Land-Kontinuum ausgehen und kann man „den“ ländlichen Raum raumstrukturell überhaupt so einfach definieren oder muss man nicht eher von „vielen“ unterschiedlichen ländlichen Räumen a ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Schwindelköpfe, Schwätzer und Schmarotzer

Autor: Seidl Helmut A.
Verlag: Books on Demand (Selfpublishing)
Erscheinung: 1/2020

|  Hans Gärtner für litera-bavarica.de

Zeitungsinserate sind für Blattnutzer noch heute ein gefundenes Lese-Fressen. Auch wenn sie auf das in der Anzeige gemachte Angebot nicht eingehen, also auf die „reich bestickte Lederhose, ca. 80 J. alt“ verzichten, regt sie ein solcher Text an, sich Geschichten zu dem angepriesenen Kleidungsstück auszudenken. In der Kürze steckt Würze. Steckt reichhaltiges Futter für die Fantasie. Besonders beliebt: Heirats- und Partnersuchinserate, aus denen sich im Kopf ganze Liebesabenteuer stricken lassen – Stoff fürs Stillen eigener Sehnsüchte oder für gute Ratschläge an die noch immer ledige große Schwester. Große Dramen ergeben sich da aus Kleinanzeigen.

Helmut A. Seidl, Augsburger Germanist mit volkskundlichem Interesse, Autor des leider vergriffenen Buches „Sprichwörtliches über Altbayern“, gefiel es,  den Jahrgang 1848 des Münchner Massenblattes „Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik“ (Verlag: Karl Robert Schuricht ... mehr

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in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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