Rezensionen
 

litera bavarica - Rezensionen



Aufsatzsammlung zur 300 Jahre währenden Geschichte des Markgrafentheaters Erlangen.

Autor: Bormann Hans-Friedrich, Dickel Hans, Libau Eckart
Herausgeber: Risi Clemens
Verlag: transcript
Erscheinung: 1/2020

|  Matthias Kluge  https://www.mi

1719 wurde das markgräfliche Hoftheater der Stadt Erlangen eröffnet. Anfangs nur dem Adel vorbehalten, öffnete es sich recht schnell einer (zahlungspflichtigen) Öffentlichkeit. Bis zur heutigen Einrichtung war es jedoch ein weiter Weg über Betreiber wie die Universität, den Verein der Volksbildungsbewegung oder die nationalsozialistische Vereinigung Deutscher Bühnen - um nur einige zu nennen. Das ist durchaus spannend zu erforschen, da sich sowohl der ästhetische Kontext, das kommerzielle Umfeld wie auch die kulturpolitische Aufgabenstellung - und damit auch das Publikum - immer wieder änderten. Zum 300. Jubiläum der Eröffnung haben vier Lehrstuhlinhaber der Universität Erlangen-Nürnberg mit diesem Band eine Sammlung von Aufsätzen aus Bereichen Theaterwissenschaft, Pädagogik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Soziologie veröffentlicht, die nicht nur auf die Historie, sondern auch auf die Zukunft der Institution eingehen. Für Theaterbegeisterte ergibt sich so ei ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Heimat und Heimaten

Herausgeber: Göttler Norbert
Verlag: Bezirk Oberbayern
Erscheinung: 2020

|  Wolfgang Pledl

Als der Rezensent vor rund 25 Jahren damit begann, für die Bibliothek des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege systematisch alles zu sammeln, was an wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch an qualitätvoller belletristischer Literatur zum Thema „Heimat“ erschien, war der Ertrag ziemlich bescheiden. Nahezu niemand interessierte sich damals beispielsweise dafür, wie und weshalb die Heimatschutzbewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert entstand, was man in den 1920er Jahren unter Heimat verstand, wie Heimat von den Nationalsozialisten missbraucht wurde und wie sentimental man mit Heimat in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs umging. Heute ist dies völlig anders: Heimat ist in aller Munde – und fast jeder glaubt, sich dazu irgendwie äußern zu müssen. Kein Wunder also, dass man jederzeit und überall etwas über Heimat lesen, hören und sehen kann. Dass dabei vieles publiziert oder gesendet wird, das man ruhigen Gewissens nicht zur Kenntnis nehmen muss, ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Vilsbiburger im geistlichen Stande

Autor: Käser Peter
Verlag:
Erscheinung: 2020

|  Peter Barteit

Prall gefüllt mit Fakten zu den in Vilsbiburg geborenen Männern im geistlichen Stande sowie angereichert mit einer Vielzahl an Abbildungen präsentiert der Lokalhistoriker Peter Käser ein neues Heimatbuch. Gut untersucht sind die Persönlichkeiten, welche schon vor Jahrhunderten das Bischofsamt bekleideten oder als Äbte den Klöstern vorstanden. Ihre herrschaftlichen Grabdenkmäler sind teils heute noch vorhanden.

Der Zeitrahmen beginnt bei Friedrich I. von Vilsbiburg, der von 1418 bis 1436 als Abt des Klosters St. Veit wirkte. Diese Benediktinerabtei, oberhalb des Ortes Neumarkt a. d. Rott gelegen, betreute die Pfarrei Vilsbiburg seit der Übereignung durch Herzog Friedrich I. von Landshut im Jahr 1372. Es folgten gute und fruchtbare Jahrhunderte, sowohl für das Kloster, in dem die Außenstelle an der Vils gern als „schöne Rachel“ bezeichnet wurde, als auch für Vilsbiburg, wo ein neues Gotteshaus und ein prächtiger barocker Pfarrhof entstehen ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Heimat und Gewalt

Herausgeber: Göttler Norbert
Verlag: Bezirk Oberbayern
Erscheinung: 2020

|  Daniela Sandner

Die Jahresgabe der Bezirksheimatpflege von Oberbayern widmet sich 2020 dem Thema „Heimat und Gewalt“. Sie vereint zwei Studien, die einen „Blick auf gewaltbesetzte Pervertierungen des Heimatbegriffs“ (S. 5) gewähren und das Janusgesicht (S. 9) von Heimat offenbaren.

In sechs Fallstudien skizziert Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler Beispiele einer gewalttätigen Heimatgeschichte. Er macht dabei auf Bräuche wie das österliche Judasfeuer, auf das Aufstellen von sogenannten Schandbäumen und auf das Haberfeldtreiben aufmerksam, das sich vielfach gegen ohnehin sozial benachteiligte Menschen richtete. Darüber hinaus verweist er auf den „Heimatdichter“ Ludwig Thoma (1867–1921), der in gewaltverherrlichenden Artikeln unter anderem Juden und Homosexuelle diffamierte.

Die altbayerische Gesellschaft war von alltäglicher Gewalt geprägt, die sich beispielsweise in der unbarmherzigen Züchtigung von Kindern durch Eltern und ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Graf, Bernhard: Napoleons Erben. Die Herzöge von Leuchtenberg

Autor: Graf Bernhard
Verlag: Allitera Verlag
Erscheinung: 11/2021

|  Helmut Wittmann

Am 13. Januar 1806 kam in der Grünen Galerie der Münchner Residenz ein erlauchter Kreis zusammen, „um nach dem neuen französischen Recht der Ziviltrauung des Vizekönigs Eugène von Italien mit Auguste Amalie Prinzessin von Bayern beizuwohnen“ (S. 28). Herausragende Persönlichkeiten waren dabei Napoleon I. Bonaparte, Kaiser der Franzosen, und seine Frau Joséphine de Beauharnais sowie Max I. Joseph – seit wenigen Tagen König von Bayern – und dessen Gemahlin Königin Caroline. Nicht unbegründet veröffentlicht Bernhard Graf diesen Band 200 Jahre nach dem Tod Napoleons auf der Insel Sankt Helena 1821. Doch wie hängt dies alles zusammen?

Diese hoch spannende Geschichte, die insbesondere Bayern berührt, führt durch Heirat zur Verbindung mit zahlreichen europäischen Fürstenhäusern bis zum Zaren von Russland und zum Kaiser von Brasilien.

Die von Napoleon geforderte Verbindung (ansonsten werde er Bayern besetzen) brachte ... mehr

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Die Burg brennt! Die Landshuter Katastrophe vom 21.10.1961

Autor: Stroiber Johannes, Franz Monika Ruth, Langer Brigitte
Verlag: Stadtarchiv Landshut
Erscheinung: 10/2021

|  Baumgartner Mathias

Stoiber, Johannes – Franz, Monika Ruth (Bearb.): Die Burg brennt! Die Landshuter Katastrophe vom 21.10.1961. – München (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) 2021. 156 S. m. 90 Abb. – (Staatliche Archive Bayerns – Kleine Ausstellungen, 67).

60 Jahre ist es her, dass in den frühen Morgenstunden des 21. Oktober 1961 Teile der Burg Trausnitz über Landshut einer verheerenden Brandkatastrophe zum Opfer fielen. Ausgelöst von einem Tauchsieder, der von einer Reinigungskraft zur Erwärmung des Putzwassers eingesetzt, dann aber vergessen worden war, vernichtete das Feuer ausgerechnet das Herzstück der Burg, den Fürstenbau, bis auf die Umfassungsmauern; hölzerne Wände und Decken sowie die bis zu 80 cm tiefen Fehlböden, in denen sich Schwelgase unkontrolliert ausbreiten und schließlich durchzünden konnten, trugen zur weiträumigen Ausbreitung des Feuers bei. Als fatal für die Brandbekämpfung erwiesen sich ... mehr

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Weimarer Republik Nürnberg 1918 1933

Herausgeber: Fischer-Pache, Wiltrud, Otto Arnold, Stadler Daniela, Swoboda Ulrike, Zahlaus Steven M.
Verlag: Stadtarchiv Nürnberg
Erscheinung: 10/2021

|  Neumaier Rudolf

Fischer-Pache, Wiltrud u. a. (Hg.): Weimarer Republik Nürnberg 1918 1933. Begleitband zur Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg. – Nürnberg (Verlag Ph. C. W. Schmidt) 2021. 2 Bde. m. zus. 2076 S. u. zahlr. farb. Abb. – (Ausstellungskataloge des Stadtarchivs, 28/1 u. 28/2).

Mit Äußerlichkeiten anzufangen, verböte sich angesichts der Wucht, die diese beiden Bücher beim bloßen Durchblättern entfalten und die sich bei der Lektüre verstärkt. Aber was soll man sagen, diese Äußerlichkeiten sind nun mal erschlagend. Zwei Bände, durchpaginiert, am Ende steht die Seitenzahl 2076. Zusammen wiegen sie mit 6,83 Kilogramm mehr als zwei handelsübliche Ziegelsteine vergleichbaren Volumens.

Eine Stadt, 15 Jahre, 2076 Seiten – ist das nicht ein wenig übertrieben? Nicht, wenn die Stadt Nürnberg heißt und die Bücher von der Weimarer Republik handeln. Das Nürnberger Stadtarchiv hat die Werke als Begl ... mehr

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Frei, Hans – Stettmayer, Fritz: Bedeutsame Kulturlandschaften in Bayerisch Schwaben

Herausgeber: Frei Hans, Stettmayer Fritz
Verlag: Kunstverlag Josef Fink
Erscheinung: 9/2021

|  Thomas Büttner

„Ich lieb so sehr das Schwabenland, dass nie die Lust zur Arbeit schwand.“ Diesem Motto folgte Prof. Dr. Hans Frei in den zurückliegenden drei Jahren beim Verfassen des Buches „Bedeutsame Kulturlandschaften in Bayerisch Schwaben“. Er ist ein profunder Kenner Schwabens und war viele Jahre als Bezirksheimatpfleger, Universitätsdozent für Kulturgeographie und als Direktor des Museums Oberschönenfeld tätig. Sein Anliegen ist es, mit dem vorliegenden Werk zur Wertschätzung und Erhaltung der schwäbischen Kulturlandschaften und des sich hierin vereinenden natürlichen und kulturellen Erbes beizutragen.

Bayern besitzt einen reichen Schatz an Kulturlandschaften, die die Einmaligkeit und Vielfalt unseres Kulturstaates ausmachen, wie z. B. historische Weinbergslandschaften am Main oder im Taubertal, die Flößereilandschaft im Frankenwald, Streusiedlungslandschaften im Alpenvorland, Kloster- und Wallfahrtslandschaften wie sie etwa im Stiftland und in ... mehr

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Krauß, Annette – Schwaiger, Thomas: Seelenspiegel Krippe. Die Osterrieder- und Jahreskrippe von S …

Autor: Krauß Annette, Schwaiger Thomas
Verlag: Anton H. Konrad Verlag
Erscheinung: 9/2021

|  Hans Gärtner

Das ist mal ein Buch, das mit manchen Gewohnheiten aufräumt. Schon allein damit, dass es nicht um eine Weihnachts-, sondern um eine Jahreskrippe geht. Die die Weihnachtskrippe nicht ausspart, aber den Fokus auf eine – freilich entsprechend ausgewählte – Szenenfolge des Heilsgeschehens lenkt, das ein ganzes Kirchenjahr umfasst. Von Mariä Verkündigung bis zum Zögerer unter Christi Aposteln, Thomas, der nicht glauben will, dass der Herr von den Toten auferstanden ist.

Das ist überdies ein Jahreskrippenbuch, das nicht bei Christi Geburt anfängt und mit der Osterfreude schließt, sondern durch seinen Anhang mit einer weiteren Krippenkonvention bricht: Es erinnert zusätzlich an die Geschichte der Kirchenpatronin Ursula – das ihr geweihte Gotteshaus im Münchner Stadtteil Schwabing ist der Schauplatz des Buches – , auch an die Legende des heiligen Franz von Assisi, der mit Freund Illuminatus vor den ägyptischen Sultan in Sachen Friedensverhandlu ... mehr

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Molitor, Jean – Voss, Kaija: Bauhaus in Bayern

Autor: Voss Kaija, Molitor Jean
Verlag: edition q im be.bra verlag
Erscheinung: 5/2021

|  Martin Brandl

Dieses Buch war notwendig. Denn es öffnet Augen und revidiert Vorurteile. Eingangs zitiert die Architekturhistorikerin Kaija Voss anlässlich des Bauhausjubiläums 2019 den damaligen bayerischen Kultusminister Ludwig Spaenle mit den Worten, dass „ein nennenswertes Wirken des Bauhauses und seiner wichtigen Akteure in Bayern“ nicht zu belegen sei. Der handliche, übersichtliche und mit Genuß zu lesende und zu betrachtende Band mit meisterlichen Fotografien von Jean Molitor beweist Seite für Seite das Gegenteil. Der Band ist Teil des Projekts bau1haus, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bauhausarchitektur weltweit fotografisch zu dokumentieren und wissenschaftlich zu erforschen.

Fünf Essays von Kaija Voss sind den lichtdurchfluteten Aufnahmen des Fotografen Jean Molitor vorangestellt. Die Anfänge der Moderne in Bayern bilden den Auftakt. Anhand der von 1904 bis 1908 erbauten Anatomie von Max Littmann benennt Voss funktionale und gestalterische Pri ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

litera bavarica ist eine Unternehmung der Histonauten und der Edition Luftschiffer (ein Imprint der edition tingeltangel)
in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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