Rezensionen
 

litera bavarica - Rezensionen



Kunst und Kultur in Bad Staffelstein und im Obermaingebiet

Herausgeber: Stadt Bad Staffelstein
Verlag:
Erscheinung: 5/2021

|  Brandl Martin

Der überaus stattliche Band vereint in 33 Einzelbeiträgen ein weitgefächertes Spektrum diverser Themen aus Archäologie, Kunst- und Lokalgeschichte, aber auch Porträts von alteingesessenen Firmen, Vereinen und Menschen, die das Staffelsteiner Kulturleben prägen. Naturkundliche Betrachtungen fehlen ebenso wenig wie Berichte über jüngst zurückliegende Ausstellungen, Feste und Konzerte, an deren Organisation die „KIS“ maßgeblich beteiligt war.

Nach den Bänden 1 und 2 (erschienen 2011 und 2017) greift die anzuzeigende Publikation über das Stadtgebiet Bad Staffelsteins hinaus und bezieht den Obermain mit ein. Damit sind im vorliegenden Fall vor allem die Nachbargemeinden Ebensfeld, aber auch Oberleiterbach (Markus Drossel: „Wiege und Bahre des Einsiedelmanns: Oberleiterbach“) und Wallersberg (Hermann H. Hacker: „Johannes Lukasch, Insektenkundler aus Wallersberg im Nördlichen Frankenjura“) als Ausgangspunkt biographischer Notizen an den ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Mehr als Steine … Synagogen-Gedenkband Bayern. Teilband III/2: Unterfranken

Herausgeber: Kraus Wolfgang, Dittscheid Hans-Christoph, Schneider-Ludorff Gury
Verlag: Kunstverlag Josef Fink
Erscheinung: 4/2021

|  Harald Knobling

Ein fast 20 Jahre dauerndes Forschungsvorhaben, das auf Anregung des in Nürnberg geborenen Prof. Meier Schwarz vom „Synagogue Memorial Institute“ in Jerusalem als bundesweites Synagogenprojekt zur Erinnerung an die jüdischen Gemeinden und ihre Gotteshäuser initiiert wurde, konnte zu einem Abschluss gebracht werden, rechtzeitig zum geschichtsträchtigen Festjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Der „Synagogen-Gedenkband Bayern“ umfasst mehr als 4000 Seiten, aufgeteilt in drei Bände. Im Band I werden die Regierungsbezirke Schwaben, Oberfranken, Oberpfalz, Oberbayern, Niederbayern und Schwaben (560 S., 2007), im Band II Mittelfranken (812 S., 2010) und im Band III Unterfranken bearbeitet. Aufgrund der Dichte der jüdischen Gemeinden und des umfangreichen Quellenmaterials ist Band III in zwei Teilbände untergliedert, in das westliche Unterfranken Band III/1 (880 S., 2015) und das östliche Unterfranken mit zwei weiteren Halb ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Hoffmann, Ulrich – Kunze, Matthias (Hg.): Franz Martin Kuen 1719–1771

Herausgeber: Kunze Matthias, Hoffmann Ulrich
Verlag: Anton H. Konrad Verlag
Erscheinung: 3/2021

|  Christoph Nicht

Schon lange erwünscht ist eine umfangreiche, wissenschaftliche Arbeit über das Werk des vor allem im Allgäu tätigen Malers Franz Martin Kuen. Nachdem schon 1992 in Weißenhorn die Zeichnungen des Künstlers aus dem Museumsbestand gezeigt werden konnten, ist es insbesondere dem Engagement des Leiters des Weißenhorner Museums Dr. Matthias Kunze zu verdanken, nach einer Ausstellung 2019, einen wichtigen Beitrag mit dem Gesamtwerk des Künstlers Franz Martin Kuen dem interessierten Publikum vorzulegen. Dazu wurden von verschiedenen Autoren elf Beiträge erstellt und der Band mit Fotos des bisher bekannten Werks wunderbar bebildert.

Nach einer Einführung stellt Matthias Kunze in einem fast 90 Seiten umfassenden Querschnitt die Tätigkeit von Kuen dar, beginnend mit seiner Geburt in Weißenhorn und der Ausbildung im elterlichen Haus bei seinem Vater Johann Jacob Kuen, wohl in den Jahren 1733 bis 1735. Seine künstlerische Ausbildung setzte der junge Maler ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Der Schrecken von Mühldorf

Autor: Einwanger Josef
Verlag: Buch Verlag Kempen
Erscheinung: 3/2021

|  Hans Gärtner für litera-bavarica.de

Sie hätten tot sein können. Bei der Rückfahrt von Mühldorf nach Simbach stand ihr Zug unter heftigem Beschuss. Mutter und Sohn aus Josef Einwangers neuem Roman „Das Glaszimmer und ein Brief an den Führer“ haben überlebt. Sie waren von München aufs Land in die Nähe der „Hitlerstadt“ Braunau umgezogen. In ihrer Scheune verbirgt sich nun Felix‘ Vater, der an der Westfront gekämpft, diese aber heimlich verlassen hat, um zu Frau und Kind zu desertieren. Von der Ortsgruppenleitergattin, die nicht ahnt, dass der Soldat sich ganz in ihrer Nähe befindet, erfährt die Mutter, „dass es in Mühldorf noch Mehl und Zucker zu kaufen gebe … solange der Vorrat reiche“. Die Lebensmittelnot wächst. Also, auf nach Mühldorf! Mit dem Zug. „Gleich übermorgen. In der Frühe hin, am Nachmittag zurück“. Die Mutter fährt. Ihr Zehnjähriger begleitet sie.

Um 11.45 Uhr kommen sie am Bahnhof Mühldorf an. Den Stadtberg (bei Einwanger: die Bergstraße ... mehr

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Vergnüglicher Krimi aus dem Bayerwald

Autor: Haslauer Tessy
Verlag: Emons Verlag
Erscheinung: 3/2021

|  Gerd Fleder  https://www.mi

Fünf Buben treiben sich mit ihren Mountainbikes auf zugefrorenen und schneebedeckten Feldern herum, als sie plötzlich eine Leiche entdecken. Für Kriminalkommissar Mike Zinnari wird sehr schnell klar, dass es sich um Mord handelt. Zusammen mit seinem Team findet er heraus, dass es sich bei dem Ermordeten um den früheren Großbauern Pickerl handelt. In mühsamer Kleinarbeit wird das Umfeld des Toten erforscht. So stellen die Ermittler fest, dass er in einer höchst elitären Seniorenresidenz gewohnt hat, die irgendwie nicht zu seinem sozialen Umfeld zu passen scheint. Etliche Jahre zurück liegt auch noch, dass Pickerl ein Mädchen vergewaltigt hatte, das daraufhin schwanger wurde. Parallel kommt auch das Privatleben der Kriminalbeamten zum Zug, das dem ganzen einen zusätzlichen menschlichen Zug verleiht. So kommt es zu einem weiteren Ermittlungsansatz, als es in dem Wohnort der Lebenspartnerin von Mike Zinnari ungeklärte Vorgänge gibt. Die ganzen Geschichten sind recht l ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Holzem, Andreas – Leugers, Antonia: Krieg und Frieden in München 1914–1939

Autor: Holzem Andreas, Leugers Antonia
Verlag: Ferdinand Schöningh
Erscheinung: 3/2021

|  Johann Kirchinger

Ein mentales Phänomen, das für den Aufstieg des Nationalsozialismus, das Ende der ersten deutschen Demokratie und letztlich dann auch für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verantwortlich gemacht wird, ist die Tatsache, dass der Frieden nach dem Ersten Weltkrieg von einem wesentlichen Teil der deutschen Bevölkerung sogar bis hinein in die Sozialdemokratie nicht anerkannt wurde und ein mentaler Kriegszustand aufrechterhalten wurde. Der Tübinger katholische Kirchenhistoriker Andreas Holzem und die Erfurter katholische Kirchenhistorikerin Antonia Leugers, die den Löwenanteil der Forschungsleistung erbrachte, haben den Anteil katholischer Diskurse an diesem Phänomen untersucht. Dabei beschränken sie sich exemplarisch auf den katholischen Kriegsfriedensdiskurs in München, um eine möglichst dichte diskursive Beschreibung zu erhalten. München erscheint ihnen als geeignetes Untersuchungsobjekt, da es sich um eine überwiegend katholische Stadt handelt, die aber auch eine ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

Grenzüberschreitende Ermittlungen

Autor: Schneider Anna
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Erscheinung: 2/2021

|  Marion Hübinger  https://buchpalastmuenchen.de

Schon der Einstieg in den ersten Krimi der Grenzfall-Serie macht deutlich, die junge und engagierte Alexa Jahn will in ihrem neuen Job als Kriminaloberkommissarin bei der Kripo Weilheim alles richtig machen. Durch und durch Polizistin stürzt sie sich gleich in den ersten Fall, der nichts für schwache Nerven ist. Ein zerteiltes Mordopfer, und die Spur der Leichenteile führt von Lenggries bis über die österreichische Grenze nach Tirol. So muss sich die junge Kommissarin nicht nur vor ihrem neuem Vorgesetzten beweisen, mit dem unbequemen Kollegen Huber im Team arbeiten, sondern sie muss auch ihren ersten grenzüberschreitenden Fall übernehmen. Dabei trifft sie auf den alternden Kollegen Bernhard Krammer aus Österreich, der sich an seinen eigenen Schwung aus jungen Jahren erinnert fühlt und eine ganz eigene Geschichte verbirgt. Eine Mischung aus spannender Ermittlungsarbeit, menschlicher Abgründe oder Beweggründe und der frischen Energie einer jungen Kommissarin, die ihr ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Bühnenliterat Jaromir Konecny performt aus dem Migrantenleben

Autor: Konecny Jaromir
Verlag: lichtung verlag
Erscheinung: 2/2021

|  Katrin Rüger  https://buchpalastmuenchen.de

Selbst in Prag geboren und 1982 nach Deutschland emigriert, erzählt Konecny vom schelmisch, tragischen Flüchtlingsdasein seines Helden Lolek Nemec. Die Übersetzung seines tschechischen Nachnamens "Nemec" lautet "Deutscher", ein Grund, warum Nemec schon immer meinte, nach Deutschland zu gehören. Hochmotiviert hier sein Leben zu meistern, stolpert der Migrant und Geschichtensammler durch ein deutsches Leben in und um München, welches von osteuropäischen Lebensgewohnheiten geprägt bleibt. Die Sache will  ihm nicht ganz gelingen. Auf der Suche nach seinem Glück und immer neugierig auf alle Menschen, denen er begegnet, führt er den Leser in ein amüsantes, sprachwitziges, episondenhaftes Lesevergügen unseres schrecklich herrlichen Miteinander.

Diese Rezension wurde uns freundlicherwesie zur Verfügung gestellt von der Buchhandlung Buchpalast in München-Haidhausen.

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Buchhandlung „Buchpalast“ in München-Haidhausen zur Verfügung gestellt.

Sehnsucht Starnberger See

Autor: Sebald Katja
Verlag: Allitera Verlag
Erscheinung: 2/2021

|  Hannes S. Macher  https://muenchner-feuilleton.de

Die Villa am See, das ist der Sehnsuchtsort schlechthin. Der Starnberger See ist in dieser Hinsicht geradezu ein Paradies. Katja Sebald hat den Villen ein Buch gewidmet.

Blaublütige und Bierbarone, ehrenwerte Künstler und windige Geschäftemacher, angesehene Münchner Kunstpäpste und protzende Fabrikanten aus dem Ruhrgebiet, weltgewandte Nobelpreisträger und miese Hochstapler, schwerreiche Rentiers und zu Geld und Ruhm gekommene Sportler ließen sich an den Gestaden des Starnberger Sees nieder. Ein buntes Völkchen, das da (mit dem entsprechenden »Kleingeld« in der Tasche) seinen Wohlstand zur Schau stellt. Die Autorin, die bereits mehrere Monografien über das Fünfseenland verfasst hat, stellt in diesem Prachtband mit ganzseitigen Farbfotos und einer Fülle weiterer Schwarz-Weiß- und Farbfotos 44 in erster Linie repräsentative historische Gebäude vor, die auch heutzutage zum größten Teil noch von den Nachfahren der einstigen Bauherren be ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Kulturzeitung „Münchner Feuilleton“ zur Verfügung gestellt.

Huber, Brigitte: Johann Georg Edlinger. Porträts ohne Schmeichelei.

Autor: Huber Brigitte
Herausgeber: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Historischer Verein von Oberbayern, Münchner Stadtmuseum
Verlag: Hirmer
Erscheinung: 2/2021

|  Cornelia Oelwein

Jedem, der sich mit der Geschichte Münchens und seiner Bewohner um 1800 beschäftigt, ist der Hinweis „gemalt von Johann Georg Edlinger“ mit Sicherheit begegnet. Der Künstler hat im Laufe von knapp fünf Jahrzehnten Hunderte von Personen aus allen Ständen porträtiert: vom Kurfürsten bis zum Taglöhner. Er schuf damit eine aus heutiger Sicht einzigartige Porträtgalerie der Münchner Stadtgesellschaft seiner Zeit.

Doch wollte man Näheres zu dem Porträtisten und seinem Werk erfahren, kam man über ein paar Lexikonbeiträge und kleinere Aufsätze nicht hinaus. Das hat sich nun entschieden geändert, in sehr erfreulicher Weise sogar! Die Historikerin Brigitte Huber hat sich in jahrelanger Arbeit und mit großem Engagement auf die Spur des Künstlers begeben, dessen Werk vor allem deswegen so schwer zu greifen ist, weil sich die meisten Gemälde in Privatbesitz befinden oder zumindest befanden. Den letzten Anstoß für die nun vorliegende umfangreic ... mehr

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

litera bavarica ist eine Unternehmung der Histonauten und der Edition Luftschiffer (ein Imprint der edition tingeltangel)
in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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